Archiv der Kategorie: Aktuelles

Austellungen und mehr

Frozen Mirrors

KAI 10 | ARTHENA FOUNDATION, Düsseldorf

 

31. Oktober 2024 – 26. April 2025, Vernissage 31. Oktober 19 Uhr

 

GEORGES ADÉAGBO, HELENE APPEL, GUILLAUME BIJL, SASKIA GRONEBERG, KARIN KNEFFEL, RONA KOBEL, WOLFGANG MATUSCHEK, STEFANIE PÖLLOT, LILLA VON PUTTKAMER, FLORIAN SLOTAWA, KONSTANTIN TOTIBADZE, MICHAEL WESELY, RENÉ WIRTHS, MELANIE WOSTE

 

Begrüßung: Monika Schnetkamp, Vorsitzende Arthena Foundation
Einführung: Ludwig Seyfarth, Kurator der Ausstellung

 

Ist der Stillstand der Zeit nicht eine noch größere Illusion als täuschend echt wiedergegebene Gegenstände? Diese Frage steht hinter der Ausstellung Frozen Mirrors, die sich nach Phantoms and Other Illusions und Bodies, Grids and Ecstasy weiteren Facetten dessen widmen wird, was Illusionen sein können und wie sie in der heutigen Kunst reflektiert werden. Illusionistische Bilder stehen dabei neben „Einbildungen“, die sich häufig als Illusionen entpuppen.

Der Titel Frozen Mirrors ist inspiriert von Umberto Ecos Bemerkung in Über Spiegel und andere Phänomene, die fotografische Oberfläche sei ein „Gefrierspiegel“. Gespiegelte Bilder waren bis zur Erfindung der Fotografie die einzigen, die nicht vollständig von Menschenhand stammten. Allerdings können Spiegel das Bild, das sie zeigen, nicht bewahren, nicht zeitlich stillstellen. Das Festhalten, „Einfrieren“ eines Moments oder Ereignisses wurde erst durch den fotografischen Schnappschuss technisch möglich.

Die in der Gruppenausstellung gezeigten Werke reflektieren den Stillstand der Zeit in einem Umfeld, in dem wir ständig von bewegten Bildern umgeben sind. Zu sehen sein werden unter anderem „fotorealistische“ Gemälde, die nicht immer auf Fotografien basieren; Objekte, die in exakter Lebensgröße oder monumental vergrößert wiedergegeben sind; Inszenierungen realer Gegenstände, die wie Trompe-l’Œils ihrer selbst wirken; Fotografien von stilllebenhaft arrangierten Alltagssituationen oder solche, die längere Zeiträume ineinander blenden.

Von der Tradition der Stilllebenmalerei inspirierte Motive finden sich bis heute immer wieder in der Produktwerbung, insbesondere für Lebensmittel. Und akkurate Naturnachahmung und Augentäuschung erfreuen sich auch bei kommerziellen Nutzungen digitaler Gestaltungstools bis hin zu KI-Programmen großer Beliebtheit.

Wenn Künstlerinnen und Künstler dies reflektieren, wird das mit dem Stillleben verbundene Vanitas-Motiv, die Erinnerung an die Vergänglichkeit alles Irdischen, auch zur Frage danach, ob es überhaupt noch eine Realität hinter medialen Projektionen und digitalen Berechnungen gibt.

Die Ausstellung Frozen Mirrors steht in einer Reihe mit den Ausstellungen Phantoms and Other Illusions und Bodies, Grids and Ecstasy, die sich nun einer weiteren Facette dessen widmen wird, was Illusionen sein können und wie sie in der heutigen Kunst reflektiert werden. Illusionistische Bilder stehen dabei neben „Einbildungen“, die sich häufig als Illusionen entpuppen.

Öffentliche Führungen: Sonntags, 15 Uhr: 2024: 3.11. & 17.11. | 1.12 & 15.12. || 2025: 12.01. & 26.01. | 9.02. & 23.02. | 9.03. & 23.03. | 6.04.

KAI 10 | ARTHENA FOUNDATION
Kaistraße 10
40221 Düsseldorf

Di-So 11–17 Uhr
Feiertags geschlossen

www.kaistrasse10.de

Discovering Collections

Art Week, Sammlung Ernst Trautmann

Samstag, 14.September 2024, 18-22 Uhr

Mit ›Discovering Collections!‹ werden am Samstagabend der Festivalwoche private Sammlungen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die ausgewählten Sammler*innen ermöglichen dem Berlin Art Week Publikum erstmalig Einblicke in die Vielfalt ihrer Sammlungsinitiativen, mit jeweils unterschiedlichem Fokus im Bereich der zeitgenössischen, internationalen Kunst, der Fotografie oder thematischer Konzeption. Die individuellen Verbindungslinien zwischen Werk, Künstler*innen und Sammler*innen werden dabei nachvollziehbar.

selected by Collection Night, presented by Berlin Art Week

 

Lankwitz: Sammlung Ernst Trautmann 

Der Grundstein der Sammlung von Clemens Trautmann und Patricia Ernst wurde durch die Leidenschaft zur klassischen Musik gelegt. Der ausgebildete Klarinettist und Präsident der Deutschen Grammophon sowie die auf Urheber- und Gesellschaftsrecht spezialisierte Rechtsanwältin bauen seit vielen Jahren eine themenspezifische Sammlung historischer und zeitgenössischer Werke vom 19. bis zum 21. Jahrhundert auf, die sich visuell und konzeptionell mit Klängen, Tönen, graphischer Notation und musikalischen Ausdrucksformen auseinandersetzt. Dabei sammelt das Paar medienübergreifend Malerei, Grafik, Fotografie, Skulptur und Film. Werke von Carl Spitzweg und Oskar Kokoschka stehen im Dialog mit Arbeiten zeitgenössischer Künstler*innen wie Nevin Aladağ, Thorsten Brinkmann, Annika Kahrs, Katja Aufleger, Rona Kobel, Jorinde Voigt, Olaf Nicolai, Gregor Hildebrandt, Philipp Fürhofer und Ari Benjamin Meyers.

https://berlinartweek.de/event/discovering-collections/

 

still]a[life

GalerieEtage, Museum Reinickendorf, Berlin

23. Mai bis 25. August 2024, Vernissage Mittwoch, 22. Mai 2024, 18:30 Uhr

Es laden ein: Harald Muschner, Stadtrat für Schule, Bildung, Kultur und Facility Management, Dr. Sabine Ziegenrücker, Leiterin des Fachbereichs Kunst und Geschichte

Einführung: Dr. Sabine Ziegenrücker

still]a[life bringt künstlerische Positionen zueinander, die den Blick auf die außermenschliche Umgebung richten und Objekte fokussieren, die der Natur oder der uns umgebenden Dingwelt entstammen. Steht so die Zeit still, beginnen die Dinge von sich zu sprechen, von einem Leben außerhalb menschlicher Sphären. Geschichten von inszenierter, musealisierter Naturbetrachtung geraten in den Blick, ebenso wie tote Materie zu geheimnisvollem Leben erweckt wird oder Nachrichten eingefroren überzeitliche Symbolik erlangen. Begibt man sich in diese ruhig gestellte Welt, werden spannungsgeladene Erzählungen erkennbar, die gerade durch die Abwesenheit des Menschlichen gleichnishaft von der Conditio humana im Spiegel der Vergänglichkeit sprechen.

Künstlerinnen:
Yasmin Alt
Angelika Arendt
Rona Kobel
Ulrike Kolb
Anna Lehmann-Brauns

Ausstellungsbegleitendes Programm:

Dienstag, den 2. Juli 2024,18:30 Uhr
Artist’s Talk und Führung
Dr. Sabine Ziegenrücker,
Leiterin des Fachbereichs Kunst und Geschichte und Claudia Wasow-Kania, Bildung und Vermittlung

Dienstag, den 20. August 2024,18:30 Uhr
Apéro und Kuratorinführung
Dr. Sabine Ziegenrücker

GalerieETAGE im Museum Reinickendorf
Alt-Hermsdorf 35
13467 Berlin

https://www.museumsportal-berlin.de/de/ausstellungen/still-a-life/

Öffnungszeiten:
SO bis FR 9 bis 17 Uhr, SA und feiertags geschlossen

Künstler:innen über Kunst

Artist Talk & Workshop, Junge Akademie, Galerie für zeitgenössische Kunst, Leipzig 

 

26.03.24 – 27.03.24

 

Künstler*innen sind in vielen Kontexten dazu aufgefordert, ihr eigenes Schaffen zu kommentieren, zu beschreiben, zu erklären und vielleicht auch zu vermarkten. Dabei spielen soziale Positionierung, Identitätskonstruktion und die Entwicklung eines bestimmten (sprachlichen) Habitus eine Rolle. Wie gehen Künstler*innen überhaupt mit der Aufforderung um, über ihre Kunst zu sprechen: Lehnen Sie Praktiken wie das Erklären, Bewerten und Interpretieren vielleicht direkt ab? Und was tun sie stattdessen? Erfordert die „Flüchtigkeit“ und „Raumlosigkeit“ von Musik eine andere Sprache als raumbezogene Kunst wie Malerei und Skulptur, auf die man unmittelbar zeigen kann?

Für solche und weitere Fragen soll der interdisziplinäre Workshop ein Gesprächsforum bieten. Die Mietglieder der AG Sprache bringen linguistische und literaturwissenschaftliche Forschungsperspektiven mit den Sichtweisen von Künstler*innen verschiedener Bereiche (v. a. Bildende Kunst und Literatur) in Dialog.

 

Dienstag, 26.3.2024

11 Uhr – 13.30 Uhr

Bildende Kunst

Anna Schapiro: (K)eine Sprache finden
Christine Riess: »[D]er hohe Ton der Verklärung« – eine linguistische Perspektive auf den Vorwurf der Unverständlichkeit von Texten über Kunst

14.30 Uhr – 17.30 Uhr

Bildende / Inszenierende Kunst

Andreas Gardt: Riskante Semantik: Schreiben über Kunst
Rona Kobel: Porzellan zerschlagen: Political Porcelain – Poetical Politics
Tanja Škerlavaj: Interviews mit Theaterschaffenden als Teil der Außenkommunikation von Theatern

 

Mitwoch, 27.3.2024

10 Uhr – 12 Uhr

Sprach-Kunst

Marcel Beyer & Kerstin Preiwuß: Was Sprache kann

12 Uhr – 13 Uhr

Abschlussdiskussion

 

https://www.diejungeakademie.de/de/veranstaltungen/workshop-kuenstler-innen-ueber-kunst

Demokratie und Wissenschaft

Junge Akademie Magazin, Ausgabe 30

ANDREA BINDER, CHRISTOPHER DEGELMANN, ANNE HEMKENDREIS, RONA KOBEL, NADINE MENGIS, SENTHURAN VARATHARAJAH, JOHANNA GEREKE, SEBASTIAN HELLMEIER

 

In einer Zeit, in der die liberale Demokratie und die Unabhängigkeit der Wissenschaft gleichermaßen unter Druck stehen, ist es wichtiger denn je, die Verbindungen und Wechselwirkungen zwischen diesen beiden Säulen unserer Gesellschaft zu verstehen. Die Beiträge des diesjährigen Junge Akademie Magazins beleuchten, wie Wissenschaft und Demokratie einander bedingen und stärken können, insbesondere vor dem Hintergrund der aktuellen globalen Herausforderungen, wie z. B. dem Klimawandel und der Inflation.

Die Artikel in dieser Ausgabe bieten verschiedene Perspektiven auf die wechselseitige Rolle von Wissenschaft und Demokratie. Wir diskutieren, wie wissenschaftliche Erkenntnisse demokratische Prozesse informieren und verbessern können. Zudem werfen wir auch diesmal einen Blick darauf, wie Kunst in diesen Prozessen eine transformative Rolle spielen kann.

Wir laden Sie herzlich ein, diese spannenden Themen mit uns zu erkunden und hoffen, dass das Junge Akademie Magazin #30 Sie zu neuen Einsichten und Diskussionen anregt. Eine inspirierende Lektüre wünschen Ihnen

Johanna Gereke & Sebastian Hellmeier

 

Christopher Degelmann FRAGILE FAKTEN IN DER ATTISCHEN DEMOKRATIE

Anne Hemkendreis KLIMAAKTIVISMUS IM MUSEUM: DEMOKRATIE IM DIALOG?

Rona Kobel SCHLUSS MIT EINFACHEN ANTWORTEN

Senthuran Varatharajah NACH DER EINMALIGEN VERFASSUNG DIESES MUNDES

Nadine Mengis UNSICHERHEITEN AN DER SCHNITT- STELLE ZWISCHEN WISSENSCHAFT UND DEMOKRATIE

Andrea Binder INFLATION UND DEMOKRATIE

 

https://www.diejungeakademie.de/de/publikationen/wissenschaft-und-demokratie

 

Gestaltung Dicey Studios

PORZELLAN, POLITIK UND VIEL POESIE.

Interview mit Sharon Berkal, Haus Glanz, April 2023

 

RONA KOBEL ist bildende Künstlerin und lebt und arbeitet in Berlin. Ihre glänzenden, mit politischer Schlagkraft versehenen Objekte stellt sie bereits seit vielen Jahren aus KPM-Porzellan her. Ein gemeinsames Projekt ist nun die natürliche und perfekte Schlussfolgerung.

 

SHARON BERKAL: Die Geschichte der HALLE-Vase ist auch die Geschichte Deutschlands. Sie ist quasi ein Politikum. Wie hast Du versucht, diesem Thema künstlerisch Herr zu werden?

RONA KOBEL: Ich habe mich in zwei Schritten dem Thema genähert. Zum einen direkt über Marguerite Friedländer: Ihr Name wurde in den Produktionsblättern der KPM während des Nationalsozialismus weggestrichen. Es blieb nur noch ein schwarzer Balken übrig. Ich habe ihre Signatur wieder zurück auf die Vasen geholt! Zum anderen beziehe ich mich mit den Arbeiten auf auf die politische Situation von heute. In Form von den Worten, die ich in die Vasen eingearbeitet habe. Da haben wir zum Beispiel das Relief „Freedoom“, das thematisieren soll, dass die Freiheit auch heute immer noch ein sehr zerbrechliches Gut ist. Ich finde, uns ist viel zu wenig bewusst, dass es so viele Länder gibt, in denen die Menschen überhaupt nicht so frei sind, wie wir. Und dass auch hier die Freiheit eines unserer höchsten Güter ist und wir sie immer aus Neue bewahren und schützen müssen. Bei der großen Vase betone ich mit dem Relief „CouRAGE“ die Rage, die Wut. Es soll zeigen, dass, wenn man etwas verändern möchte, es auch eine gewisse Wut als Antrieb, als positive Kraft braucht. Das war damals und heute so. Das ist Geschichte und Gegenwart.

SB: Was war Deine gestalterische Herausforderung an diesem Projekt?

RK: Ich bin Bildhauerin und wusste sofort, dass ich die Form dreidimensional verändern möchte. Ich hatte mir am Anfang ein Modell der Vase ausgeliehen und erst einmal oberflächlich mit verschiedenen Typografien experimentiert. Es war mir sehr schnell klar, dass ich mich mit dem Thema „Freiheit“ beschäftigen möchte. Es kam mir nicht nur mit Bezug zu Marguerite Friedlaender in den Sinn, sondern auch weil das freiheitliche Denken des Bauhauses mit dem Nationalsozialismus sein Ende fand. Als dann jede Vase meiner bildnerischen Vorstellung entsprach, haben wir angefangen, komplett neue Formen zu bauen, so dass die Worte eben nicht nur ein aufgesetztes Dekor werden, sondern ein Teil der Vase sind. Wenn Sie jetzt in die Vase greifen, können Sie das Relief der Schrift als Negativ spüren und natürlich auch sehen.

SB: Warum arbeitest Du so gerne mit Porzellan?

RK: An Porzellan mag ich am meisten, dass es edel aussieht und so unschuldig weiß glänzt. Ich finde es total spannend, mit diesem schönen Material andere, eher unschöne und schreckliche Inhalte zu kommunizieren. Man wird erst von der Schönheit des Objektes angezogen, beginnt es zu betrachten, während sich seine Botschaft und Geschichte voll entfaltet und zum Vorschein kommt. Man schluckt die schwere Kost, ohne es zu merken. Diese Irritation, die dabei immer hervorgerufen wird, finde ich total spannend.

 

1931 entwarf MARGUERITE FRIEDLAENDER die HALLE-Vase, in Proportionen, Linienführung und schlichtem Schwung eine Ikone der Bauhaus-Tradition und heute ein internationales Aushängeschild für Design made in Germany. Doch die gebührende Anerkennung sollte der jüdischen Designerin mit dem aufkommenden Nationalsozialismus zunächst verwehrt werden: FRIEDLAENDER wurde als Gestalterin des Produktes aus den Unterlagen gestrichen, ihr Entwurf vorläufig namenlos und erst viele Jahre später wieder mit großem Stolz unter ihrem Namen durch die Königliche Porzellan-Manufaktur Berlin weiterverkauft.

Über 90 Jahre später schuf nun RONA KOBEL daraus Objekte mit politischer Schlagkraft. Mit pudrigen Pastelltönen, neobarocken Schleifen oder metallischer Lüsterfarbe regt die Berliner Künstlerin an, die Welt zu hinterfragen. Ihr subtilster Clou des Remakes findet sich aber auf den Böden beziehungsweise im Hals der limitierten Kunstwerke und verhilft ihrer Schöpferin FRIEDLAENDER zu einem Comeback.

Porträt: Trevor Good

KPM + Rona Kobel präsentiert von Drawing Room

Studio 1763, KPM Pavillon auf dem Kurfürstendamm, Berlin

 

20. April – 03.Juni 2023, Vernissage 20.April 2023 19 Uhr

Gallery Weekend: Meet the Artist am 29.April 2023, 13-15 Uhr

 

Porzellan, Politik und Poesie in kunstvoller Liaison: KPM+ Rona Kobel interpretiert eine Bauhaus-Ikone neu und zeigt, dass die schöne Form auch zum formvollendeten Manifest werden kann.

Gemeinsam mit der Künstlerin Rona Kobel und kuratiert von der Hamburger Galerie Drawing Room zeigt die KPM Berlin erstmals drei in kleiner Auflage limitierte Kunst-Editionen der ikonischen HALLE-Vase. Ergänzt wird die Präsentation durch Kobels kunstvolle Tisch-Installation “Dinner for Sinner”.

Studio 1763
KPM Pavillon auf dem Kurfürstendamm
Kurfürstendamm 32
10719 Berlin

Öffnungszeiten: Montag- Samstag 10 – 19 Uhr

www.kpm-berlin.com

 

 

Foto: Holger Talinski

Superheldinnen

Kunstkauftipps fürs Gallery Weekend Berlin, Christiane Meixner & Clara Zimmermann, 19.04.2023, Weltkunst

(…) Die Halle-Vasen aus dem Hause KPM sind ein echter Designklassiker. Als Marguerite Friedlaender sie in den 1930er-Jahren entwarf, waren ihre schlichten und geometrischen Formen noch ein Novum in der Porzellankunst. Die Designerin erhielt damals den Auftrag, modernes und zeitgemäßes Geschirr im Bauhaus-Stil zu entwerfen. Nun hat die zeitgenössische Künstlerin Rona Kobel den Vasen einen neuen Look verpasst. Die Edition erzählt von der Zerbrechlichkeit der Freiheit und ist in fünf verschiedenen Pastellfarben erhältlich. Neben der Fotografie beschäftigt sich die 1982 in Breisgau geborene Künstlerin verstärkt mit dem Material Porzellan. Seit sie im Jahr 2014 ihr Studium an der Universität der Künste in Berlin in der Klasse von Leiko Ikemura abgeschlossen hat, wird sie von der von der Königlichen Porzellanmanufaktur Berlin gefördert. Ab dem 20. April werden die neuen Editionen im KPM Store am Kurfürstendamm präsentiert. Sie stehen für 980 Euro zum Verkauf. (…)

www.weltkunst.de

 

Foto: KPM/Ragnar Schmuck

Auf den zweiten Blick

Interview mit Sally Fuls, KPM, April 2023

Porzellan, Politik und Poesie in kunstvoller Liaison: KPM+ Rona Kobel interpretiert eine Bauhaus-Ikone neu und zeigt, dass die schöne Form auch zum formvollendeten Manifest werden kann.

 

Rona, wie haben Du und die KPM Berlin zueinander gefunden?

Ich war Meisterschülerin an der Universität der Künste und habe im letzten Jahr meines Studiums angefangen mit Porzellan zu arbeiten. Das Problem war aber, dass die UdK keine eigenen Porzellan-Brennöfen hat, also kam mir die Idee einfach bei den Nachbarn anzufragen, denn die KPM liegt in unmittelbarer Nähe. Das war vor fast zehn Jahren.

Das heißt Du hast Deine Arbeiten aus der Uni einfach über die Straßen getragen?

Genau, das war eine ziemlich riskante Angelegenheit, besonders an holprigen Stellen. Ab und zu ging dann auch mal ein Ärmchen oder ähnliches zu Bruch.

Was reizt Dich so an dem Thema Porzellan, woher kommt deine Begeisterung dafür?

Porzellan ist ein edles Material. Mit einem solchen Werkstoff dann aber unangenehme Themen umzusetzen, das schafft eine Irritation. Schreckensmomente und -geschichten in etwas so Schönem, so Kostbaren zu verpacken, schafft Aufmerksamkeit für wichtige Themen. Dazu kommt noch die Dreidimensionalität, die den Betrachter stärker dazu zwingt, sich mit dem Objekt und so dem Thema auseinanderzusetzen. Zumal wir alle durch die Medien ja total überflutet werden. Durch das Porzellan fällt es uns leichter wieder hinzusehen.

Nun hast Du die HALLE-Vase für Dich entdeckt, warum dieses Modell?

Ursprünglich bin ich 2019 im Rahmen des Bauhaus-Jubiläums auf die Vase und auf ihre Designerin Marguerite Friedlaender gestoßen. Zum einen, weil die Form wunderschön und zeitlos ist, zum anderen ist ihre Geschichte unheimlich interessant. Friedlaender musste im aufkeimenden Nationalsozialismus in die USA emigrieren, und ihr Name wurde aus den Produktionsblättern der Vase gestrichen, das Produkt also vorerst namenlos weiterverkauft und seine Designerin ausgelöscht. Ich habe dann im Archiv alte Briefe und Schriftstücke gesichtet, auf der Suche nach ihrer Signatur mit vollem Namen, was wirklich schwer war, letztendlich habe ich sie im Archiv der Burg Giebichenstein in Halle gefunden.

Du hast die HALLE-Vasen nun in bunte Farben getaucht und Wortreliefs über ihren Korpus wachsen lassen, wie ging der Gestaltungsprozess vonstatten?

Die Idee zum Relief kam als erstes, ich habe mir dann Modelle der Vasen aus der Werkstatt ausgeliehen und einiges ausprobiert. Als die Entwürfe dann soweit gediehen waren, habe ich in die Malerei angefangen viel herumzuprobieren. Die kleineren „Freedoom“-Vasen sind durch die Pastellfarben und die große Schleife fröhlicher und verspielter, die größeren „CouRAGE“-Modelle sind edler und ernster. Das Relief wirft schöne Schatten, die vom Biskuit und der Lüsterfarbe aufgefangen werden.

Du erwähnst gerade die Namen, was steckt hinter „Freedoom“ und „CouRAGE“. Was bedeutet Freiheit für Dich, was Mut?

Zunächst gibt es auch hier natürlich einen direkten Bezug zu Marguerite Friedlaender, da ihrer Freiheit und der Freiheit des Bauhaus durch den Nationalsozialismus ein jähes Ende gesetzt wurde. Heute leben wir in einer freien, demokratischen Gesellschaft mit allen Privilegien der freien Entfaltung der Persönlichkeit, freier Meinungsäußerung usw.. Oft sind wir uns aber leider viel zu wenig bewusst, wie kostbar diese freiheitlichen Grundrechte sind, wie hart sie erkämpft wurde und wie selten sie global gesehen sind. Bei allem Ernst spielen auch Humor und Ironie eine wichtige Rolle und ich arbeite gerne mit diesen Gegensätzen. So entdeckt man das doppelte o, den -doom im Schriftzug erst auf den zweiten Blick und die farbenfrohen Vasen lächeln den Betrachter verschmitzt an, während sie vor der Zerbrechlichkeit der Freiheit warnen.

Und CouRAGE…

….steht für die nötige Wut im Mut zur Veränderung. RAGE ist dicker und größer reliefiert um den zweiten Wortteil besonders zu betonen.

Die Vasen changieren zwischen Design und Kunst, was vereint beide Disziplinen würdest Du sagen?

Kunst und Design sind beide schöpferisch und kreativ, sie bringen etwas Neues in die Welt und fungieren als Spiegel ihrer jeweiligen Zeit. Während das Design einem bestimmten Zweck oder Nutzen folgt, ist die Kunst frei – das größte und manchmal auch das schwierigste Privileg meines Berufs als Künstlerin. Wenn Kunst und Design eine Symbiose eingehen, können sie sich gegenseitig neue Räume eröffnen – so habe ich die Arbeit mit den wunderbaren, zeitlosen Vasen von Marguerite Friedlaender empfunden.

„Freedoom“-Vasen in candy colours

Bei der Lüsterfarben-Vase malt Kobel jeden Tropfen individuell von Hand, jedes Objekt hat also einen anderen Verlauf und ist ein Unikat.

Die Signatur der Vasen-Designerin Marguerite Friedlaender wurde im Nationalsozialismus aus den Produktionsblättern gestrichen. Die Künstlerin Rona Kobel setzte Punkte unter die Unterschrift, ein altes Korrekturzeichen, um das Durchgestrichene wieder gültig zu machen.

www.kpm-berlin.com/rona-kobel-interview

Porträt: Trevor Good
Fotos: KPM/Ragnar Schmuck

Paul Smith x Picasso und ein Dürerhase zum Vernaschen …

Haben und Sein, Stilnews von Anne Goebel, Tanja Rest, Julia Rothhaas, Max Scharnigg und Silke Wichert, 31. März 2023, Süddeutsche Zeitung

(…) Das Wort „Passion“ fällt in Zusammenhang mit immer neuen Designobjekten gern, in diesem Fall aber trifft es gleich im doppelten Sinne zu. Zum einen gäbe es die Vase „Halle“ nicht, ohne die Leidenschaft seiner Gestalterin Marguerite Friedlaender. Geboren 1896, begann sie ihre Karriere als Keramikerin in den Werkstätten des Bauhauses, arbeitete dann an der Burg Giebichenstein in Halle, bevor sie als Jüdin Deutschland unter den Nazis verlassen musste, und erst nach Holland, dann nach Kalifornien emigrierte. Für die Verbreitung der Bauhauslehre in den USA war sie daraufhin mitverantwortlich, heute gilt Friedlaender als eine der wichtigsten Keramikerinnen des 20. Jahrhunderts, dabei spielte ihr Talent über viele Jahre keine Rolle mehr: Nachdem sie die Halle-Vase 1931 entworfen hatte, wurde sie aus den Unterlagen gestrichen und ihr Design als namenlos gekennzeichnet – bis die KPM Berlin sie viele Jahre später rehabilitierte. Nun, über 90 Jahre später, hat eine weitere Künstlerin ihre Vase weiterentwickelt und die Leidenschaft Friedlaenders neu interpretiert: Die Berlinerin Rona Kobel taucht diesen Bauhaus-Klassiker in Pastelltöne, setzt weiße Schleifen darauf und versieht sie mit dem Wort „Freedoom“ in schnörkeliger Schrift. Eine Hommage an Friedlaender ist auch darauf zu finden: Auf den Böden beziehungsweise auf dem Hals der Vase steht der Name der ursprünglichen Designerin – als durchgestrichene Signatur (von Ende April an, kpm-berlin.com).  (…)

 

www.sueddeutsche.de

(Foto: KPM Berlin, Ragnar Schmuck)

A/Symmetrie — Interdisziplinäre Perspektiven

Künstler*innengespräch und Publikation, Junge Akademie

27.Februar 2023, 18 Uhr, online, öffentlich

Rona Kobel, Bildhauerei und Fotografie (Universität der Künste Berlin), Roman Lemberg (Musiker, Dramaturg und Performancekünstler) und Florian Egermann (Künstler, Aktivist und Astronaut), Moderation: Thorsten Merl

Wie können künstlerische Werke neue Perspektiven auf A/Symmetrie denk- bzw. erlebbar machen? Im Künstler*innengespräch sprechen Rona Kobel, Roman Lemberg und Florian Egermannüber ihre Werke zu A/Symmetrie. Rona Kobel ist bildende Künstlerin und arbeitet vorrangig mit dem Material Porzellan, das sie nutzt, um sich mit Geschichte, kollektivem Bildgedächtnis und politischer Gegenwart auseinanderzusetzen. Roman Lemberg ist Musiker, Dramaturg und Performancekünstler. Florian Egermann ist Künstler, Aktivist und Astronaut und lebt in Köln.

Den Kurzvorträgen der Künstler*innen schließt sich ein Kommentar von Anne Hemkendreis an.

www.diejungeakademie.de/de/veranstaltungen/kuenstler-innengespraech-a-symmetrie

Über das Kolloquium:

In sozial- und geisteswissenschaftlichen Kontexten fungiert A/Symmetrie als veranschaulichende konzeptuelle Metapher zur Charakterisierung unterschiedlichster Phänomene. Die Vielfalt der Verwendung dieser Metapher, ihre Anschaulichkeit, Vagheit und womöglich normative Stoßrichtung, bilden den Anlass für eine interdisziplinäre Reflexion in Form eines Kolloquiums im Wintersemester 2022/2023. Bettina Bock und Thorsten Merl führen frühere Überlegungen ihres ersten Kolloqiums „Doing Asymmetry – Interdisziplinäre Perspektiven auf sprachliches Handeln und pädagogische Praxis“(Wintersemester 2021/2022) fort und ziehen Perspektiven weiterer Disziplinen hinzu.

Im Kolloquium „A/Symmetrie — Interdisziplinäre Perspektiven“ werden die folgenden übergeordneten Fragen bearbeitet:

  • Was ist jeweils damit gemeint, wenn in den unterschiedlichen (Teil-)Disziplinen auf A/Symmetrie Bezug genommen wird? Welche Bedeutungsfacetten hat die Metapher A/Symmetrie?
  • Wie prägt die Verwendung der Metapher das Nachdenken über verschiedene Forschungsgegenstände? Welche implizite Normativität hat also die Verwendung der Metapher als Erkenntniswerkzeug in verschiedenen Disziplinen?
  • Inwiefern verweist dies auf welche impliziten und womöglich gänzlich unterschiedlichen Normen?
  • Welche Gemeinsamkeiten bestehen über die Disziplinen hinweg?

Künstlerische Bearbeitungen sollen darüber hinaus gänzlich andere (womöglich utopische oder dystopische) Perspektiven auf A/Symmetrie denk- bzw. erlebbar machen.

Zum Kolloquium erscheint eine open access Publikation:

www.diejungeakademie.de/de/projekte/a-symmetrie

zenodo.org/ronakobel

 

 

 

2023 – one day, one day at a time

Kalender 2023

Kann der Kalender zu einer Möglichkeit werden, uns an unsere existenzielle Einbettung in den Lauf der Natur zu erinnern?

Der Buchkalender 2023 der Jungen Akademie mit dem Titel 2023 – one day, one day at a time lädt über seine organisatorische Funktion als Jahresplaner hinaus dazu ein, über die Zeit und ihre Muster als integrale Bestandteile allen Lebens auf der Erde nachzudenken.

In sieben Textbeiträgen antworten Mitglieder und Alumnae der Jungen Akademie aus verschiedenen fachlichen und künstlerischen Perspektiven auf ein jeweils speziell für sie ausgewähltes Artefakt und setzen sich mit der Bedeutung, der Qualität und dem Erlebnis von Zeit auseinander:

VERKÖRPERTE ZEIT Von Träumen über die Jahrtausende
Rona Kobel

GEMEINSAME ZEIT Vom Miteinander-Verknüpftsein
Michael Bies

TRANSKULTURELLE ZEIT Von palimpsestischen Artefakten
Isabelle Dolezalek

THEOLOGISCHE ZEIT Vom Anfang und dem Nichts
Senthuran Varatharajah

ZYKLISCHE ZEIT Über die Periodizität von Tätigkeiten in der Agrarwirtschaft
Hermine Mitter

PERFORMATIVE ZEIT Vom Navigieren und der Nacht
Racha Kirakosian

KOSMISCHE ZEIT Von Brüchen und Kontinuitäten
Anna Lisa Ahlers

Begleitet werden die wissenschaftlichen und künstlerischen Impulse von Auszügen aus Mesmerizing Mesh, der neuesten Serie von Papierarbeiten der in Berlin und Seoul lebenden Künstlerin Haegue Yang, die in der Auseinandersetzung mit dem Handwerk des Scherenschnitts und schamanischen Praktiken die Verbindung zwischen Materie und Spiritualität untersucht. Mit überschwänglichen Titeln wie Barbell-Powered Sunrising Soul Sheet Atop Another oder Butterfly Windblast Arrow Formation tanzen Yangs verschlungene geometrische Muster in einem Spiel von zehntausend Dingen weiter – wie ein Kaleidoskop, das Abstraktion und Form vereint. Diese Kunstwerke laden uns dazu ein, darüber nachzudenken, wie sich das Eine in das Vielfache faltet, während das Vielfache das Eine umschließt, und erweitern unser kulturelles Wissen über lebendige Konfigurationen, Zeitlandschaften und kosmische Erscheinungen.

 

 

Kalender 2023 der Jungen Akademie
Hrsg. Die Junge Akademie
Textbeiträge in Deutsch und Englisch
Akademisches monatliches Kalendarium von Oktober 2022 bis März 2024
K-Verlag
Gestaltung: Wolfgang Hückel & K. Verlag
Preis: 29 Euro
ISBN: 978-3-947858-48-4

Erhältlich im Buchhandel und unter: k-verlag.org

Die Macht des Mythos

DA! Art-Award, Stadtmuseum Düsseldorf

Di. 06.09. bis So. 25.09.2022, Soft-Opening Di. 06.09.2022, 16:00 Uhr,  Vernissage Fr. 09.09., 18:00 Uhr, Preisverleihung So. 25.09., 15:00 Uhr

 

„Die Macht des Mythos“ lautet das diesjährige Thema des DA! Art-Awards, der 2022 bereits zum dritten Mal vergeben wird. Der mit insgesamt 10.000 Euro dotierte Preis wird vom Düsseldorfer Aufklärungsdienst (DA!) in einem zweijährigen Turnus ausgelobt und will Künstlerinnen und Künstler inspirieren, sich kritisch mit Religion, Irrationalismus und Verschwörungstheorien auseinanderzusetzen. 1134 Künstler:innen aus ganz Deutschlannd haben ihre Arbeiten zum Thema „Die Macht des Mythos“ eingereicht. Die besten 102 Arbeiten werden bis zum 25. September im Stadtmuseum gezeigt.

„Die Macht des Mythos“

Wir werden in eine Welt der Zeichen, Symbole und der Bedeutungen geboren. Diese strukturieren unsere Erfahrungen. Sie sind unser Zugang zur Welt. Eine sehr spezielle Verdichtung all dieser Elemente erfolgt im Mythos. Der meint so viel wie Legende, Mär oder – in seiner originären Lesart – Erzählung. Diese Erzählungen begegnen uns in vielgestaltiger Form. Ihnen allen gemein ist, dass sie Deutungshoheit über Welt und Weltereignisse beanspruchen. Und sie ihr vermeintliches Wissen wirkmächtig durch blumige Narrative vermitteln – nicht durch überprüfbare Fakten. Sinnstiftung qua Glauben heißt hier die oberste Direktive – ein Bollwerk gegen Rationalität und Aufklärung.

Da sind religiöse Schöpfungsmythen, die apodiktisch letzte Wahrheiten verkünden, völkische Mythen, die Ursprungsgemeinschaften beschwören und politische Mythen, die in Krisenzeiten stabilisierend wirken sollen. Nahezu täglich sind wir konfrontiert mit Verschwörungserzählungen und den mythischen Narrationen in Kunst, Kultur und Warenwelt, die die kapitalistische Verwertungsdynamik befeuern. Sei es durch Marken- und Personenkult oder durch die Fetischisierung von Kunstwerken. Nahezu omnipräsent durchwirken diese Sinngebilde die ideologische Matrix der Gesellschaft. So auch das Fühlen und Denken des Menschen. Der ist ein von Mythen besetztes Wesen. War es schon immer, weil ihm die elementare Neigung zu Mythos und Glauben als evolutionärer Vorteil in die Wiege gelegt ist. Bereits in frühen Gesellschaften beförderten Sinn stiftende Erzählungen Kooperation und Zusammenhalt, entfaltete der Mythos seine normative Kraft durch moralische Ordnungs- und Handlungsmuster. Und seit jeher dienen Mythen der Legitimation von Vorteil, Macht und Herrschaft.

Vorträge und Termine:

Mittwoch, 14. September 2022 | 19 Uhr
Mythos Beuys – Eine Fake-Existenz
Vortrag und Diskussion mit Hans Peter Riegel

Mittwoch, 21. September 2022 | 19 Uhr
Verschwörungstheorien: Formen – Funktionen – Folgen
Vortrag und Diskussion mit Prof. Dr. Michael Butter

Freitag, 23. September 2022 | 19:00 Uhr
Mythos Entnazifizierung, Das Archiv des Teufels
Lesung mit Martin Conrath, moderiert von Horst Eckert

 

Stadtmuseum Düsseldorf
Berger Allee 2
40213 Düsseldorf

Öffnungszeiten
Di. bis So. 11:00 bis 18:00 Uhr

www.da-art-award.de

Saufen, Schlemmen, Sündigen

Die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften lädt zum Salon Sophie Charlotte 2022

Samstag, 21. Mai 2022, 18–24 Uhr, 21 Uhr Performance

Die zehn neuen Mitglieder der Jungen Akademie des Jahrgangs 2021 laden im Rahmen einer besonderen Dinnerparty dazu ein, zu den Themen Essen, Trinken und Sünde ins Gespräch zu kommen.

Die Mitglieder nehmen an der gedeckten Speisetafel „Dinner for Sinner“ Platz, gestaltet von der Künstlerin und dem Mitglied der Jungen Akademie Rona Kobel. Die Installation behandelt als Spiegel der Zeit aktuelle Themen wie die Krise der Demokratie, Klimawandel, Kapitalismus und Überfluss. In drei Gesprächsrunden, begleitet von künstlerischen Einlagen, erwecken die Mitglieder das Tafelgedeck zum Leben. Sie beleuchten aus ihren vielfältigen wissenschaftlichen und künstlerischen Perspektiven das Spannungsfeld von Nahrung, flüssig oder fest, als Lebensgrundlage und Genussmittel sowie dessen gesellschaftliche und politische Verflechtungen.

19:00 Saufen

Christopher Degelmann (Alte Geschichte), Racha Kirakosian (Germanistische Mediävistik) und David Labonte(Bioengineering) nehmen den Trinkgenuss vom ersten Schluck bis zum Kater in den Blick und geben mit einer Auswahl an Texten und Liedern Denkanstöße, um gemeinsam mit den Gästen die kulturellen, historischen und problematischen Aspekte des Alkoholkonsums zu reflektieren.

20:00 Schlemmen

Linus Mattauch (Volkswirtschaftslehre, Umweltpolitik), Thorsten Merl (Erziehungswissenschaften), Hermine Mitter(Klimaökonomie, Agrarsoziologie) und Viola Priesemann (Physik) veranschaulichen die Zukunft der Ernährung anhand von fünf möglichen Szenarien für das Agrar- und Ernährungssystem in Europa. Die Gäste sind eingeladen, mitzudiskutieren und ihre Vorstellung von der Zukunft von Lebensmittelversorgung, Wertschöpfungsketten und Ernährungspräferenzen einzubringen.

21:00 Sündigen

Johanna Gereke (Soziologie), Rona Kobel (Bildhauerei, Fotografie) und Senthuran Varatharajah (Literatur) richten den Blick auf das Thema Sünde. In einer Artist Tour mit Performance werden die Gäste durch das Tafelgedeck geführt und in einer Lesung erkunden sie gemeinsam mit Schriftsteller Senthuran Varatharajah den Zusammenhang von Kolonialismus, Kannibalismus und Christentum. Begleitet wird das Programm von Chansons sowie kleinen und großen Sünden.

Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
Akademiegebäude am Gendarmenmarkt
Raum 230, Die Junge Akademie
Markgrafenstraße 38
10117 Berlin

 

Grafik: Camelia Cucolea

SUPER*

Galerie Bermel von Luxburg, Berlin

10. Dezember 2021 – 15. Januar 2022, Opening: 09. Dezember 2021

 

Die Ausstellung umfasst Arbeiten von 40 Künstlerinnen und Künstlern. Präsentiert wird eine große Auswahl aus den Bereichen Malerei, Zeichnung, Fotografie und Skulptur.

 

Teilnehmende Künstler:innen:

Josef Albers, Andreas Blank, Romy Campe, Roberto Cordone, Christo Daskaltsis, Hanna Desmond, Djeric-Hunold, Michael Dyne, Rainer Fetting, Gotthard Graubner, Harald Gottschling, Philipp Haager, Georg Haubrich, Benjamin Herndon, Peter Herrman, Johanna Hochholzer, Anne Jungjohann, Arnd Kaestner, Lev Khesin, Cecilia Kliche, Rona Kobel, Zorka Lednarova, Weronika Lucinska, Nikolai Makarov, Masch, Joelle Meissner, Carsten Nicolai, Rico Pisto, Peter Ruehle, Torsten Ruehle, Bozena Sacharczuk, Peter Schlangenbader, Bernd Schwarzer, Benita Suchodrev, Petra Tödter, Manuela Toselli, Johannes Vetter, Lothar Quinte, Sibylle Wagner, Caroline Weihrauch

 

Galerie Bermel von Luxburg
Fasanenstr. 29
10719 Berlin

Opening hours:
Tuesday – Friday, 12 pm – 6 pm
Saturday, 11 am – 4 pm

Interdisziplinäre Forschung und Mut zum Experiment

Zehn neue Mitglieder in die Junge Akademie aufgenommen

Am 5. Juni sind zehn junge Wissenschaftler*innen und Künstler*innen in die Junge Akademie aufgenommen worden. Für sie beginnt nun eine fünfjährige Mitgliedschaft, während der sie gemeinsam mit den weiteren 40 Mitgliedern in interdisziplinären Projekten arbeiten und forschen können.

Die Junge Akademie wurde im Jahr 2000 als weltweit erste Akademie für herausragende junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ins Leben gerufen. Ihre Mitglieder stammen aus allen wissenschaftlichen Disziplinen sowie aus dem künstlerischen Bereich – sie loten Potenzial und Grenzen interdisziplinärer Arbeit in immer neuen Projekten aus, wollen Wissenschaft und Gesellschaft ins Gespräch miteinander und neue Impulse in die wissenschaftspolitischeDiskussion bringen. Die Junge Akademie wird gemeinsam von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW) und der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina getragen. Sitz der Geschäftsstelle ist Berlin.

Die zehn neuen Mitglieder sind:

  • Christopher Degelmann, Alte Geschichte, Humboldt Universität zu Berlin
  • Johanna Gereke, Soziologie, Universität Mannheim
  • Racha Kirakosian, Germanistische Mediävistik, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
  • Rona Kobel, Bildhauerei, Fotografie, Universität der Künste Berlin
  • David Labonte, Bioengineering, Imperial College London
  • Linus Mattauch, Volkswirtschaftslehre, Umweltpolitik, Technische Universität Berlin
  • Thorsten Merl, Erziehungswissenschaft, Universität Siegen
  • Hermine Mitter, Klimaökonomie und Agrarsoziologie, Universität für Bodenkultur Wien
  • Viola Priesemann, Physik, Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation
  • Senthuran Varatharajah, Literatur, Freischaffender Autor (S. Fischer Verlag)
„Wir begrüßen unsere neuen Mitglieder herzlich. Mit ihrem exzellenten fachspezifischen Wissen aus den unterschiedlichsten Bereichen werden sie die interdisziplinären Diskurse mit Sicherheit bereichern und voranbringen“, so Anna Lisa Ahlers, Politikwissenschaftlerin/Sinologin und eine der zwei Vorsitzenden der diesjährigen Zuwahlkommission. „Wir sind gespannt auf die neuen Zehn und ihre Ideen und freuen uns auf die Zusammenarbeit, die hoffentlich zukünftig wieder im persönlichen Austausch stattfinden kann,“ so Michael Saliba, Physiker und ebenfalls Vorsitzender der Zuwahlkommission, weiter.

Ausführlichere Informationen zu allen Mitgliedern der Jungen Akademie unter:

diejungeakademie.de/mitglieder

Die Junge Akademie
an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina

 

Grafik: Dicey Studios

Marianne Werefkin-Preis 2020

Ausstellung der zehn nominierten Künstlerinnen, in Kooperation mit dem Verein der Berliner Künstlerinnen 1867, Haus am Kleistpark, Berlin

 

VERSCHOBEN auf 12. Mai – 28.Juni 2020

20. März–24. Mai 2020, Eröffnung Donnerstag, 19. März 2020, 19 Uhr

 

Die Ausstellung präsentiert wichtige Positionen Berliner Künstlerinnen, die für den Marianne Werefkin-Preis 2020 des Vereins der Berliner Künstlerinnen 1867 nominiert wurden. In Tonalität, Handschrift und Arbeitsweise sehr verschieden nehmen die Werke auf faszinierende, inspirierende und subjektive Weise einen Bezug auf gesellschaftliche Prozesse. Schirmherrin der Ausstellung ist die Kunstsammlerin Ulla Pietzsch.

Der Verein der Berliner Künstlerinnen gehört zu den ältesten Kulturinstitutionen der Hauptstadt. Er engagiert sich seit mehr als 150 Jahren für die gleichberechtigte Teilhabe von Künstlerinnen in der Kunstwelt. Noch heute wird er seinem historischen Auftrag gerecht, indem er alle zwei Jahre den Marianne Werefkin-Preis vergibt. Der Verein feiert in diesem Jahr die 30-jährige Erfolgsgeschichte des Kunstpreises, der ursprünglich deutschlandweit als erste Auszeichnung ausschließlich Künstlerinnen ehrte.

Es stellen aus: Barbara Breitenfellner (Preisträgerin), Kerstin Drechsel, Harriet Groß, Aneta Kajzer, Rona Kobel, Anna Lehmann-Brauns, Mara Loytved-Hardegg, Rebecca Raue, Fiene Scharp, Nanaé Suzuki

 

Bei der Eröffnung sprechen:

Barbara Esch Marowski, Galerieleiterin
Dr. Stephan Muschick, Geschäftsführer innogy Stiftung für Energie und Gesellschaft gGmbH
Ute Gräfin von Hardenberg, 1. Vorsitzende Verein der Berliner Künstlerinnen 1867 e.V.
Dr. Anna Havemann, Kuratorin der Ausstellung

Preisverleihung:

Ute Gräfin von Hardenberg
Ina Bierstedt, VdBK-Künstlerin und Jurymitglied

 

Ausstellungsprogramm:

Sonntag, 29.3.2020
16 Uhr
Führung mit Barbara Breitenfellner, Mara Loytved-Hardegg, Rebecca Raue

Sonntag, 26.4.2020
16 Uhr
Führung mit Kerstin Drechsel, Harriet Groß, Nanaé Suzuki

Sonntag, 17.5.2020
16 Uhr
Führung mit Aneta Kajzer,
Anna Lehmann-Brauns, Fiene Scharp

Sonntag, 24.5.2020
16 Uhr
Finissage mit Gespräch: „Vision & Kontur“ – Geschichte, Gegenwart und Zukunft des Vereins der Berliner Künstlerinnen 1867
Einführung: Dr. Anna Havemann
Vortrag und Moderation:
Dr. Dorothée Bauerle-Willert

 

Haus am Kleistpark
Grunewaldstraße 6–7 10823 Berlin
Telefon 90277-6964

www.hausamkleistpark.de

Di–So, 11–18 Uhr
Eintritt frei

Natur. Nach Humboldt

„Art meets Science“ – Matinee in den Gewächshäusern des Botanischen Gartens Berlin

Die Schönen und das Biest. Ein Gespräch über Pflanzen, Namen und Kunst
2. Februar 2020 von 11 bis 14 Uhr

 

In ihren Porzellanarbeiten befasst die Berliner Künstlerin Rona Kobel sich mit Pflanzen und den Geschichten, die Pflanzennamen erzählen. Im Gespräch mit dem Literaturwissenschaftler Michael Bies sollen der Zwiespalt zwischen schönen Blumen und ihren oft noch von Rassismus und Kolonialismus geprägten Alltagsnamen wie auch die Potenziale der künstlerischen Auseinandersetzung mit ihnen ausgelotet werden.

 

Die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, der Botanische Garten und das Botanische Museum Berlin, das CTM-Festival for Adventurous Music and Art, Deutschlandfunk Kultur und Die Junge Akademie laden unter dem Titel „Natur. Nach Humboldt“ ein: Vom 24. Januar bis zum 2. Februar 2020 können Besucher*innen im Großen Tropenhaus eine 360°-Sound-Installation erleben (täglich 9–19 Uhr). Abschluss und Höhepunkt bildet eine „Art meets Science“-Matinee am 2. Februar in den Gewächshäusern des Berliner Botanischen Gartens (11-14 Uhr): Künstler*innen und Wissenschaftler*innen entwerfen in kurzen Gesprächen oder Performances Perspektiven auf ihren eigenen Zugang zur Natur. Eine abschließende Podiumsdiskussion fragt nach dem Wandel von Naturerkenntnis und Naturerleben seit Humboldt.

Matinee mit:
René Aguigah (Deutschlandfunk), Miriam Akkermann (Klangkünstlerin und Musikwissenschaftlerin, Technische Universität Dresden, Mitglied der Jungen Akademie), Maria Thereza Alves (Installationskünstlerin, Berlin), Gilles Aubry (Künstler, Schweiz), Marcus Becker (Kunsthistoriker, Humboldt-Universität zu Berlin), Michael Bies (Literaturwissenschaftler, Freie Universität Berlin, Mitglied der Jungen Akademie), Friedhelm von Blanckenburg (Geologe, Freie Universität Berlin, Akademiemitglied Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften), Karine Bonneval (Künstlerin, Paris), Thomas Borsch (Direktor Botanischer Garten & Botanisches Museum Berlin), Marcus Gammel (Deutschlandfunk), Kathrin Grotz (Ausstellungsleiterin Botanischer Garten & Botanisches Museum Berlin), Rona Kobel (Künstlerin, Berlin), Nils Köster (Kustos Gewächshäuser, Botanischer Garten & Botanisches Museum Berlin), Robert Kretschmer (Mitglied Die Junge Akademie), Hans Walter Lack (Botanischer Garten & Botanisches Museum Berlin), Gerald Parolly (Kustos Freiland, Botanischer Garten & Botanisches Museum Berlin), Kirsten Reese (Klangkünstlerin, Universität der Künste Berlin), Scentient Society (Künstlerkollektiv), Dörte Schmidt (Musikwissenschaftlerin, Universität der Künste Berlin, Akademiemitglied BBAW), dem Duo Island Songs u.a.

Eintrittspreis: Normaler Garteneintritt 6 Euro, ermäßigt 3 Euro
Eingänge:
Botanischer Garten, Königin-Luise-Platz, 14195 Berlin
Botanischer Garten, Unter den Eichen 5-10, 12203 Berlin
Ein Kooperationsprojekt von:

Partner der technischen Umsetzung:

usomo (unique sonic moments)

 

 

CÉRAMIQUE

90 ARTISTES CONTEMPORAINS

Hardback– 360 pages
22 x 28 cm
Language: French
Pyramid Editions
ISBN 978-2-35017-456-3
Sale start: 03/10/19
39,50 €

pyramyd-editions.com

 

Release events:
October 3rd: release & signing with artists, 6:30 pm to 8:30 pm, Flammarion bookstore in Beaubourg, Paris
October 4th: book presentation during the opening of the exhibition of Manolo Gonzalez and Lidia Kostanek, Grès gallery, Rue du Pont Louis-Phillipe,  Paris

LA CÉRAMIQUE COMME LANGAGE ARTISTIQUE UNIVERSEL

Cet ouvrage propose un tour d’horizon de la céramique contemporaine. Les œuvres des 90 artistes présentés ici interpellent, questionnent, dérangent ou séduisent.

En intégrant à leur pratique les techniques traditionnelles du modelage, de la cuisson et de l’émaillage, les artistes nous invitent à adopter un autre regard sur la céramique. Réalisant des installations monumentales, des bestiaires imaginaires, des formes abstraites ou des personnages à taille humaine, ils brouillent subtilement la frontière séparant art et artisanat.

Venus des quatre coins du monde et appartenant à diverses générations, les hommes et femmes réunis dans ce livre offrent un panorama enthousiasmant d’une pratique en plein essor.

 

Les auteures :
Véronique Pettit Laforet a longtemps travaillé dans les domaines de la communication, de la presse et de l’édition avant de s’orienter vers le dessin textile, qu’elle pratique depuis une dizaine d’années. Fille d’Olivier Pettit (1918-1979), prix de Rome en sculpture et céramiste, elle doit à son environnement familial son intérêt pour l’art, et la céramique en particulier.
Charlotte Vannier est tour à tour rédactrice, styliste photo et créatrice d’objets pour la presse et l’édition. Elle est notamment l’auteure de Stylisme photo pour blogueuses créatives aux éditions Eyrolles, et a coécrit, avec Didier Bizet, Le Livre à taguer et New York à taguer aux éditions Pyramyd. Elle est l’auteure, chez le même éditeur, de Ceci n’est pas un pull et De fil en aiguille, qui explorent respectivement le tricot et la broderie dans l’art contemporain.

 

KERAMIK ALS UNIVERSELLE KÜNSTLERISCHE SPRACHE

Dieses Buch bietet einen Überblick über zeitgenössische Keramik. Die Arbeiten der 90 hier vorgestellten Künstler fordern, hinterfragen, stören oder verführen.

Indem die Künstler die traditionellen Techniken des Modellierens, Brennens und Emaillierens in ihre Praxis integrieren, laden sie uns ein, sich erneut mit Keramik zu beschäftigen. Mit monumentalen Installationen, imaginären Bestiarien, abstrakten Formen oder menschengroßen Charakteren verwischen sie auf subtile Weise die Grenze zwischen Kunst und Handwerk.

Die in diesem Buch versammelten Männer und Frauen, die aus der ganzen Welt kommen und verschiedenen Generationen angehören, bieten ein aufregendes Panorama einer wachsenden Praxis.

 

Die Autoren:
Véronique Pettit Laforet hat in den Bereichen Kommunikation, Presse und Verlagswesen gearbeitet, bevor sie sich dem Textildesign zuwandte, das sie seit zehn Jahren praktiziert. Die Tochter von Olivier Pettit (1918-1979), Prix de Rome für Bildhauerei und Keramik, verdankt ihr Interesse für Kunst und insbesondere für Keramik ihrem familiären Umfeld.
Charlotte Vannier ist Redakteurin, Fotostylistin und Schöpferin von Objekten für Presse und Verlag. Sie ist Fotografin von Modedesign-Fotos für kreative Blogger bei Editions Eyrolles und hat zusammen mit Didier Bizet, The book to be tagged und New York für den Verlag Pyramyd-Editionen verfasst. Sie ist die Autorin von This is not a sweater und Of thread in needle, die sich mit dem Stricken und Sticken in der zeitgenössischen Kunst befassen.

TROUBLE IN PARADISE

Bar K Berlin Showroom

27. Juli bis 06. August 2019, Eröffnung: Samstag, 27. Juli 2019, 17 Uhr
Artist Talk 06. August 20 Uhr

 

Ludwig Seyfarth presents Rona Kobel & Patricia Lambertus

A small universe consisting of art historical references, current media images and political innuendos.

BKB Showroom
Köthener Str. 28
10963 Berlin

 

2. internationale porzellanbiennale

Albrechtsburg, Meissen

12. August. bis 04.November 2018, Eröffnung: Sonntag, 12. August 2018, 14 Uhr

 

Vom 12. August bis 4. November 2018 wird die Albrechtsburg Meissen zum Schaufenster zeitgenössischer Porzellankunst. 31 Porzellankünstler aus Deutschland, Polen, den Niederlanden, aus Dänemark, Italien, Belgien, der Tschechischen Republik und der Schweiz präsentieren dann ihre filigranen künstlerischen Werke aus Porzellan zur 2. Porzellanbiennale in Meißen. Gezeigt werden die Kunstwerke in sechs Ausstellungsräumen der Albrechtsburg Meissen. 1710 war in dieser die erste Porzellan-Manufaktur Europas eingerichtet worden.

Ausgerichtet wird die Porzellanbiennale Meißen vom Verein zur Förderung zeitgenössischer Porzellankunst e.V. in Zusammenarbeit mit der Albrechtsburg Meissen. „2016 haben wir erstmals das Wagnis unternommen, Porzellankünstler aus Europa zu einer solchen Leistungsschau nach Meißen einzuladen“, sagt der Meißener Porzellankünstler Olaf Fieber, einer der Initiatoren der Schau. „Die Resonanz bei den Künstlern wie bei den Besuchern unserer Ausstellung ließen uns diese Idee weiterverfolgen.“

„2016 hatten wir Künstler nach Meißen eingeladen, die mit dem keramischen Material Porzellan experimentieren und sich auf dem Gebiet der bildenden Kunst schöpferisch betätigen“, so Olaf Fieber. In diesem Jahr hat die Jury vor allem Werke ausgewählt, die durch ihre Handwerklichkeit brillieren und sich der bildenden Kunst verpflichtet fühlen. „Beispielhaft hierfür stehen die akribisch geritzten Objekte Koreaners Jong-Min Lee und des polnischen Künstlers David Zynda.“

Die Biennale ist offen für alle künstlerischen Ausdrucksformen mit dem Material Porzellan, ausgenommen sind seriell hergestellte Kunstwerke. Die Ausstellung versteht sich als eine Hommage an den Künstler, der sich in einer immer schnelllebigeren Zeit einem langwierigeren und schwierigen kreativen Schaffensprozess widmet. Angelika Brüheim-Köhler aus Krefeld wird Werke präsentieren, in denen sie sich der Spannung zwischen fest definierten, fast architektonischen Körpern und amorphen, unregelmäßigen und gewachsenen Strukturen beschäftigt. Ihre Porzellanplastiken in mattweißem Biskuitporzellan spielen auf dem Oberflächenrelief und in den amorphen Vertiefungen lebhaft mit Licht und Schatten. Gisella Cordara experimentiert vor allem mit Raku- und Rauchbrand sowie mit Porzellan. Ihre Porzellanobjekte wurden aus strukturiertem Papier-Porzellan handaufgebaut. Diese, entweder in Weiß oder in delikat kontrastierenden Pastellfarben von eingemischten Farbkörpern gehalten sind zu einem Ensemble zusammengestellt. Beim Betrachter rufen sie eine Assoziation mit einigen Stillleben-Bildern eines Morandi hervor. Rona Kobel nutzt Tradition und Kostbarkeit, Idylle und Zerbrechlichkeit, Reinheit und Schönheit des Porzellans für ihre Arbeiten. „Das Material Porzellan ist stark mit dem Bild einer heilen Welt verbunden und eignet sich sehr gut, um die Brüchigkeit und das Aus-den-Fugen-Geraten, das wir momentan erleben, zu thematisieren“, sagt sie. In ihren Arbeiten nutzt sie diese Eigenschaften und kehrt sie zugleich ins Gegenteil, indem sie das weiß glänzende Material mit unerwarteten Inhalten auflädt und somit eine Irritation erzeugt. Für Maria ten Kortenaar (Niederlande) ist Porzellan ein Medium, mit dem sie ausdrückt, was sie im Alltag wahrnimmt und empfindet. Glück, Sonnenuntergänge, regnerische Tage, Landschaften, die Sie im wirklichen Leben beobachtet, finden sich in ihren Kunstwerken wieder. Katarzyna Koczyńska-Kielan aus Wrocław bringt die Erfahrung des Raumes auf transzendentale Gedanken. Der Ton ist für sie ein Werkstoff, der wie kein anderer mit der Erde verbunden ist. Mit seiner natürlichen Farbe und Konsistenz, mit seiner sandig-steinigen Struktur ist er für sie eine Inspiration. Ein wichtiger Aspekt der künstlerischen Spannung ist die Struktur der Materie.

Erstmals kooperiert der Verein zur 2. Porzellanbiennale mit dem Porzellanikon im fränkischen Selb. „Interessant in dieser Kooperation sind die unterschiedlichen Ansätze, die Selb und wir zum Thema Porzellan haben“, so Olaf Fieber. Während der Verein zur Förderung zeitgenössischer Porzellankunst den freien Ansatz zum Thema Porzellan und das Unikat in den Mittelpunkt stellt, ist es beim Porzellanikon Selb das Industrieporzellan und dessen Kulturgeschichte.

Die Ausstellung wird in sechs Ausstellungsräumen der Albrechtsburg Meissen täglich von 10 bis 18 Uhr zu sehen sein. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit allen Werken und Künstlern.

Ziel der Organisatoren der Porzellanbiennale Meißen ist es, das Porzellan als Kulturgut im Kontext internationaler Einflüsse neu zu bewerten, zu erhalten und weiterzuentwickeln sowie innovative Impulse zu setzen. Meißen, mit seiner über 300jährigen handwerklichen und künstlerischen Porzellangeschichte und -gegenwart ein prägendes Synonym für Porzellan, impulsgebend zu positionieren, halten die Ausstellungsmacher für unabdingbar.

 

Ausstellungsort:

Albrechtsburg Meissen
Domplatz 1
01662 Meißen

Öffnungszeiten:

täglich von 10:00 Uhr – 18:00 Uhr

 

www.porzellanbiennale.wixsite.com

OFF BEAT

Schau Fenster, Berlin

13.07. -05.08. 2018, Eröffnung 13.07. 2018, ab 19 Uhr

 

Diesen Freitag zeigen 20 ehemalige Studierende der Klasse Leiko Ikemura im Schau Fenster. Eingeladen von Leiko Ikemura und Lennart Grau:

 

Emmanuel Bornstein, Fritz Bornstück, Walker Brengel, Marija Felker, Lea Gilloire, Lennart Grau, Johanna Hochholzer, Ucha Janelidze, Yuni Kim, Robert Lanz, Toni Mauersberg, Daniel Correa Mejía, Dargelos Kersten,  Rona Kobel, Aisuke Kondo, Kevin Kopacka, Helena Petersen, Viet Bang Pham, Olli Pippo, Anita Regli, Iman Rezai, Achim Riethmann, Zurab Shekelashwili, Lisa Wang, Michael Wutz, Sahar Zukerman

geöffnet Do. & Fr. 15-18Uhr
und nach Vereinbarung: 01778604770

Schau Fenster
Raum für Kunst
Lobeckstr.30-35
10969 Berlin

www.dasarty.com

​ausgezeichnet | gefördert

StipendiatInnen der Hans und Charlotte Krull Stiftung 2016 – 2018
Kommunale Galerie Berlin

12.7. bis 16.9.2018, Eröffnung: Mittwoch, 11. Juli 2018, 18 Uhr

 

So., 09.09.2018, 18 Uhr – Kuratorenrundgang
So., 16.09.2018, 16 – 17 Uhr – Finissage

 

Ulu Braun | Antje Dorn | Sven Johne | Rajkamal Kahlon | Rona Kobel | Thomas & Renée Rapedius

 

In der Reihe „ausgezeichnet | gefördert“ präsentiert die Hans und Charlotte Krull Stiftung Berliner Künstlerinnen und Künstler, die sie mit Arbeitsstipendien gefördert hat. In ihrer vierten Auflage gastiert die Ausstellung vom 12.7. bis 16.9.2018 in der Kommunalen Galerie Berlin und zeigt aktuelle Arbeiten von Ulu Braun, Antje Dorn, Sven Johne, Rajkamal Kahlon, Rona Kobel sowie Thomas & Renée Rapedius, die zwischen 2016 und 2018 ausgezeichnet wurden. Die Ausstellung wird am 11.7.2018 um 18 Uhr eröffnet und durch einen Begleitkatalog dokumentiert.

Bei der Eröffnung sprechen:

Begrüßung:
Heike Schmitt-Schmelz | Bezirksstadträtin
Elke von der Lieth | Kommunale Galerie Berlin

Einführung:
Katharina Lorenz | Kuratorin

 

Öffnungszeiten:

Di., Do., Fr. 10 bis 17 Uhr | Mi. 10 – 19 Uhr | So. 11 bis 17 Uhr | Eintritt frei

Kommunale Galerie Berlin
Hohenzollerndamm 176
10713 Berlin

www.kommunalegalerie-berlin.de

 

 

Hans und Charlotte Krull Stiftung
c/o RA Hans-Georg Schüler
Hindenburgdamm 33
12203 Berlin

www.krull-stiftung.de

 

Abb. oben: Ulu Braun, „Burkina Brandenburg Komplex“ (Screenshot), 2018, Video

Drawing Room in Hamburg exhibits works by Rona Kobel

artdaily, 25.06.2018

by Ludwig Seyfarth (Translation by Sean Gallagher)

 

www.artdaily.com

 

HAMBURG.- Europa riding the bull is a popular motif in classical porcelain art, of which Berlin artist Rona Kobel has devised two contemporary variations. The first remains true stylistically as well as in its minutiae to the classical models, whereas the second version departs radically from sedate home decoration. Europa has climbed down from the bull and is ramming a knife into her breast. With Brexit and Eurosceptic politics in many countries: is Europa at an end?

Rona Kobel’s resolutely formulated concern is the question of the „stability and defensibility of democracy and freedom“, for which, however, she makes use of different media than those commonly expected in political art.

The „Europa“ is just one of numerous porcelain figures and accessories the artist has designed as „political tableware“, and then produced in Berlin’s „Königliche Porzellan-Manufaktur“: dinner plates and soup plates, jugs, diverse smaller accessories, and a grand centrepiece with a large tureen. The latter, however, is stranded at a precarious angle, because the three figures carrying it don’t seem to be up to their task. These are collage-like monsters, intended to represent capitalism, freedom, and the rule of law. However, a greedy, all-consuming musclehead, a coquettish, self-absorbed, and lightly-dressed lady, and a battered, empty suit of armour are clearly not in a position to maintain social stability.

The role models for these caricatures are allegories, intended to vividly embody the abstract concepts. During the Baroque and Rococo such allegories populated not only castle gardens, but as porcelain figures they also added to the decoration of interior rooms and dining tables. The iconography of porcelain tableware and figures served to represent and underpin a feudal system, and civil society also sought to benefit from its flair. Yet in the modern era the handed-down porcelain service became synonymous with one’s grandparents‘ tastes, and as superfluous ‚bric-a-brac‘ was suitable at best for the flea market.

Even the greatest masterpieces of porcelain art are generally only exhibited in arts and crafts museums, and not in fine art museums. When modern or contemporary artists such as Picasso turn to ceramics, the raw surface of the clay is often preferred to the glazed surface. One also hardly expects critical political statements in cutting-edge ceramic art. Furthermore, when artists graciously invite you to the table, as Rona Kobel does, then that generally involves not traditional tableware, but mobile, self-constructed trappings, such as in the work of Rirkrit Tiravanija, who has served Thai food in exhibition rooms since the 1990s.

Rona Kobel also subversively infiltrates this type of „service art“. For the soup, once one has ladled it out and can gaze into the depths of the bowl, could leave a nasty taste in your mouth. The motifs which „adorn“ the bottom of the soup plates are derived from media images of lynching carried out in the last few years in Afghanistan, India, or South Africa, and of natural catastrophes (hurricanes, tsunamis, droughts, and earthquakes). A third group of motifs illustrate fantasies of political omnipotence, such as the conquest of Rome by ISIS, or Putin’s Satan II rockets as demonstrating ambitions of military world domination. The decorations on the dinner plates appear more pleasing. The flowers on their borders, however, feature an unpleasant aspect that is not directly visible. They have been given names which hold clear racist connotations.

The wine bottles can be plugged using stoppers modelled after the atomic mushroom cloud over Nagasaki, or an exploding Molotov cocktail – and bearing the corresponding nicknames „Fat Man“ and „Molly“. Thus, the corks can continue to pop on and on in one’s imagination. As well, the candle holders look as though they have fallen asleep, letting their heads droop, whereby associations with possible states of another male body part also cannot go unnoticed. Rona Kobel’s tableware is definitely not ‚house broken‘, yet unlike political themes, sexual ribaldry certainly was part of the standard repertoire of the Rococo.

 

Installation view Rona Kobel. Dinner for Sinner. Photo Helge Mundt, Hamburg.

Horror statt Dekor – Das makabre Tafelservice der Künstlerin Rona Kobel im Drawing Room Hamburg

Szene Hamburg, Juni 2018

von Karin Schulze

Löffelt man die Vorspeise aus, vielleicht ein schaumiges Erbsensüppchen, dann starrt einen vom Grund des Tellers das afghanische Lynchmordopfer Farkhunda an. Das Hauptgericht mundet von einem Teller, den nicht Goldrand oder Zwiebelmuster zieren, sondern Blüten, die „Judenkirsche“, „Zigeunerblume“ oder „Hottentottenfeige“ heißen. Zum Dessert wird mit der tortalitär-Platte Süßes angereicht. Und der Espresso fließt aus einer Kanne mit Tolle, die maisgelb ist wie Trumps Haarhaube.
Geschmacklos? Klar! Darum geht’s. Die Berliner Künstlerin Rona Kobel verdirbt uns kunstvoll den Appetit. Ihr Service, das in Zusammenarbeit mit der Manufaktur KPM entstand, verkehrt die harmlosen Motive herkömmlichen Essgeschirrs in das, worauf wir durch repräsentatives Tafelzeug gewöhnlich nicht gestoßen werden: auf Totalitarismus, Rassismus und die Krise der Demokratie.
Zu sehen ist Kobels Politporzellan in der vermutlich charmantesten Galerie Hamburgs. Der Drawing Room liegt im vierten Stock eines stilvollen Uhlenhorster Altbaus. Dort, in ihrer Wohnung, die sie mit alten Möbeln, junger Kunst und viel Geschmack eingerichtet haben, betreiben Esther Schulte und Alexander Sarailly eine eigensinnige Mischung aus Projektraum, Galerie und Salon.
Aktuell sind neben dem Service auch Kobels Aktualisierungen der Sagengestalt Europa so wie eine rätselhafte Installation von um Ausdruck ringenden Porzellanhänden zu sehen. Das gedankliche und handwerkliche Prunkstück der Schau aber ist der Tafelaufsatz.
Wo sonst Grazien oder Putten eine Obstschale hochhalten, sind jetzt heruntergekommene allegorische Figuren am Werk, die eigentlich die Säulen unserer Zivilisation sein sollten: Die Freiheit ist mit sich selbst beschäftigt. Sie hält die Schale nur halbherzig, während sie sich mit Mikroshorts und Rüschentop aufreizend reckt und für ein Selfie post. Die Gestalt der Gerechtigkeit ist ausgehöhlt und die Waage an ihrem Gürtel hängt bedenklich schief. Und der Kapitalismus trägt kein „menschliches Antlitz“, ist vielmehr Muskelmonster mit Wolfsfresse und trampelt Mensch wie Lorbeerkranz nieder.

Wer sich von diesem Personal die Früchte der Zivilisation kredenzen lässt, das macht Kobel wunderhübsch deutlich, sollte auf Maden, Schimmel und faule Stellen gefasst sein.

Dinner for Sinner

Drawing Room Hamburg

02. Mai – 21. Juni 2018, Eröffnung Donnerstag, 26. April, 19-21 Uhr

– verlängert bis zum 28. Juni 2018

 

Einführende Worte spricht Ludwig Seyfarth (Kurator, Kritiker Berlin)

 

02. Juni 2018, 16 Uhr: Artist Tour

 

Rona Kobel taucht die Wirklichkeit in unschuldiges Weiß. Mithilfe des feinen Tafelgeschirrs, das elegant versucht, sich der Brisanz des politischen Tagesgeschehens zu entziehen, will die Künstlerin uns nun quasi in die Suppe spucken, das Essen versalzen und den Magen verderben. Krieg, Terrorismus und Vertreibung, Islamismus und Rechtsradikalismus, Trump, Putin und Erdogan oder der Brexit – alles kommt auf den Tisch bzw. ins und aufs Geschirr. Kobel thematisiert in ihrem aktuellen Werkkomplex unser aller Indolenz im Umgang mit diesen drängenden Krisen und fragt provokant nach der Stabilität und Wehrhaftigkeit von Demokratie und Freiheit in unserer Welt. Eine zentrale Arbeit ist Kobels Tafelaufsatz ‚Prop it, don’t drop it’ (Civilization Bowl), die der Betrachter nicht einfach wegklicken, überblättern und somit schnell wieder verdrängen kann, sondern in der direkten Auseinandersetzung aushalten muss – eine Ambivalenz, die auf produktionsästhetischer Ebene durch den Kontrast von flüchtiger Augenblicklichkeit des zugrundeliegenden (Medien-) bildes und der langwierigen Prozesshaftigkeit der Porzellanherstellung reflektiert wird.

 

Öffnungszeiten: Dienstag bis Donnerstag, 12.00 bis 19.00 Uhr
und nach Vereinbarung

 

Drawing Room
Esther Schulte & Alexander Sairally
Hofweg 6
22085 Hamburg

 

www.drawingroom-hamburg.com

 

Foto: Helge Mundt

 

 

Cheated Eyes, Seeing Tongues

STUDIO PICKNICK, Berlin


Opening: Friday, April 27, 6-10 pm

 

Exhibition: April 28 – May 19, 2018 – Sat., 2-7 pm and by appointment

 

Opening hours during Berlin Gallery Weekend: Sat. and Sun., 1-6 pm

 

At this year’s Gallery Weekend in Berlin, STUDIO PICKNICK is pleased to present the first group show of artists from one-and-a-half years of exhibitions at Potsdamer Straße:

Cheated Eyes, Seeing Tongues
Jagoda Bednarsky, Walker Brengel, Ryan Cullan, Yuni Kim, Rona Kobel, Tom Król, Felix Kultau, Maximilian Rödel, Laura Sachs, Lisa Tiemann, Malte Zenses


Curated by Ruth Kißling and Simone Neuenschwander

Am Anfang steht ein Gesicht, in einfachen Strichen in seine Einzelteile skelettiert. Eine vertikale Zahnreihe, Augen oder Nasenlöcher, zwei Zungen, daneben ein leicht grinsender Mund mit geschlossenen Lippen. Zusammen werfen sie ein kannibalistisches Lächeln in den Raum, das über das Sehen hinaus das ganze Spektrum sensorischer Empfindungen annektiert. Später wird der Mund zu übergroßen Popcorns führen, die illusionistisch und aufreizend greifbar über einer Tischdecke schweben. Taktile Anreize, motorische Impulse, verbale Aufforderungen und markierende Zeichen – unterschiedliche Imaginationen von Berührungen ziehen sich als visuelle Tricks und Verwirrspiele durch die Arbeiten dieser Ausstellung.
Die aufgerufenen Berührungen vollführen in den Werken verschiedene Bewegungen zwischen Täuschung und Evidenz: Sie berichten von visuellen Kniffen und Trompe-l’œils, im Wechselspiel von Aufsicht und Nahsicht, von Form, Material und Behandlung. Sie dehnen sich von der Maskierung von Stofflichkeiten über morphologische Verwandlungen hin zu abstrakten Manipulationen des Bildraums. Ansporne zur physischen Aktivität erscheinen im Widerstreit zwischen Anziehung und Abstoßung. Körperhafte Einschreibungen entstehen in sensuellen Farbverläufen oder in eindringlichen Gesten des Abdrucks von Materialien aus dem eigenen Umfeld.
Die Arbeiten in Cheated Eyes, Seeing Tongues stammen von Künstler*innen aus dem Programm von Studio Picknick der letzten eineinhalb Jahre. Sie spiegeln in der Ausstellung verschiedene Facetten einer Ästhetik der Berührung, die auf deren Wechselseitigkeit – berühren ist auch immer berührt werden – aufbaut. In ihrer Unterschiedlichkeit begegnen sich die Werke in einer Konstellation, die von spontanen Kontaktaufnahmen, von zurückhaltenden Annäherungen genauso wie von einem draufgängerischen Aufeinanderprallen erzählt.

It all starts with a face, dissected into its individual parts by simple slashing lines. A vertical row of teeth, eyes or nostrils, two tongues, flanked by a slightly smiling mouth, lips firmly closed. Together, they toss a cannibalistic smile into the room, one that captures our entire spectrum of sensory perceptions beyond the visual realm. Later, this mouth will lead to outsized popcorn floating above a table cloth in a tantalisingly tangible, illusionistic way. Tactile stimuli, motoric impulses and verbal prompts – like visual puzzles, ruses and confusions different imaginations of touch pervade all the works in this exhibition.
The appearing touches perform different motions between deception and evidence: In their juxtaposition of close-ups and top-down views, of form, material und treatment, they expose visual sleights of hand and trompe l’œils. They extend from veiled materiality and morphological transformations to abstract manipulations of the pictorial space. Incentives for physical activity underscore a conflict between attraction and repulsion. Corporeal inscriptions emerge from sensual color gradients or haunting gestures of imprints made by materials culled from immediate surroundings.
Cheated Eyes, Seeing Tongues presents works by artists who have been part of the program of Studio Picknick over the past year-and-a-half. Here, they reflect different facets of an aesthetic based on the inherent reciprocity of touch – to touch something invariably means being touched by it. In their diversity, the works on display encounter each other in a spatial constellation that relays spontaneous contacts and cautious approaches as well as audacious collisions.

Image Credit: Jagoda Bednarsky, The Remoteness, 2018

Foto: Trevor Good

Address: Potsdamer Straße 118, 10785 Berlin (in the backyard)

„Wir Magier“ – Leiko Ikemura und Meisterschüler

Galerie Evelyn Drewes, Hamburg

13. Oktober – 17. November 2017, Vernissage Donnerstag,  12. Oktober, 18 Uhr

 

Künstler: Sabine Banovic, Fritz Bornstück, Mariechen Danz, Lea Gilloire, Lennard Grau, Leiko Ikemura, Rona Kobel, Kevin Kopacka, Robert Lanz, Elke Markhöfer, Helena Peterson, Christian Pilz, Achim Riethmann, Zurab Sheqelashvili, Michael Wutz

 

Leiko Ikemura gilt als eine der bedeutendsten Künstlerinnen unserer Zeit mit internationaler Anerkennung. Bereits seit den 1980er Jahren ist sie fester Bestandteil bei renommierten Biennalen und Ausstellungsprojekten in namenhaften Museen und Kunstinstitutionen. Ihre Werke sind in den öffentlichen Sammlungen wie Centre Pompidou, Kunstmuseum Basel, Museum Kunst Palast Düsseldorf und im Nationalmuseum für Moderne Kunst in Tokyo vertreten. Mehr als 20 Jahre war Leiko Ikemura als Professorin an der Universität der Künste in Berlin tätig. Im Oktober kommt die Künstlerin für ein gemeinsames Ausstellungsprojekt mit einer Auswahl ihrer Meisterschüler der vergangenen Lehrjahre nach Hamburg. In der von ihr kuratierten Gruppenausstellung „Wir Magier“ werden sowohl Werke von ihr als auch ihren ehemaligen Studenten gezeigt.

Leiko Ikemura greift in Ihrem künstlerischen Schaffen Teile der westlichen Kunstgeschichte, als auch die Formsprache der japanischen Kultur auf.  Dabei spielt sie mit Asymmetrien und Doppeldeutigkeiten, betont Aspekten des Geheimnisvollen und der Verwandlung. Ihre Motive scheinen Phantasiewelten entsprungen, entstanden aus der Kraft der Imagination. Dabei bewegen sich die Werke stets zwischen den Polen rationaler Kontrolle und spontaner Eingebung. Das Resultat eines solchen Spannungsverhältnisses sind unbegrenzte Räume, utopische Landschaften und imaginäre Menschenbilder, die in einer magischen Aura münden.

Das Magische spielt auch in den Werken der 14 Künstlerinnen und Künstler eine zentrale, und vor allem verbindende Rolle. So ist der Titel „Wir Magier“ als programmatische Ansage zu verstehen: Objekte, Motive und Figuren verschwinden und wandeln sich, sodass im Prozess der Auflösung etwas gänzlich Neues entstehen kann. Andere Positionen verweisen durch die Schaffung magischer Atmosphäre und geheimnisvoller Energiekörper stets auf die Quelle der Imagination.

Gleichermaßen verweist „Wir Magier“ aber auf die Rolle der beteiligten Künstler. So müsste die Ausstellung genau genommen „Wir Künstler“ heißen, doch vielleicht sind sie ja die wahrhaftigen Magier unserer Zeit? Ihnen gelingt es mit der Kraft ihres kreativen Schaffens, Bildwelten und Stimmungen zu kreieren, die den Betrachter emotional berühren und auf gewisse Weise verzaubern können. Ähnlich den Bestrebungen der Alchimisten modifizieren Künstler alltägliche Materialien und triviale Objekte so, dass sie einen neuen, wertvollen Gehalt bekommen und ein unergründliches Eigenleben zu entwickeln scheinen. So wie sich auch die Magie den Erklärungsversuchen der faktischen Wissenschaft zu widersetzen versucht, ist auch das Wesen und die Bedeutung von Kunst nicht eindeutig definierbar.

 

 

www.evelyndrewes.de

 

 

 

RONA KOBEL | Beasts within clocks

KubaParis, Zeitschrift für junge Kunst, Blog

Confusions, turmoil, inner strife x dream, reality, fiction

 

The nucleus / starting point of Rona Kobel’s solo show at Studio Picknick for Berlin Art Week 2017 is her photographic work “Musical Night“ (2016), here brought to life and manifested in a bespoke spatial installation devised especially for the space and purpose. Distributed across the room – on the floor, on the wall – Kobel’s new porcelain sculptures, high-gloss white arms handcrafted from genuine KPM porcelain (Königlichen Porzellan Manufaktur Berlin/Royal Porcelain Manufactory Berlin), join the display. Rona Kobel (*1982 in Freiburg, Germany) was a master-class student at Berlin’s University of the Arts under Professor Leiko Ikemura in 2014. She lives and works in Berlin.

 

Watch here: www.kubaparis.com/rona-kobel-beasts-within-clocks/

 

Beasts within clocks

STUDIO PICKNICK, Berlin

Opening: Tuesday September 12, 5-10 pm | Facebook-Event
Exhibition: September 13 – 30, 2017
Opening hours during Berlin Art Week: September 13 – 17, 3-8 pm

 

STUDIO PICKNICK is pleased to invite you to the Opening of RONA KOBEL’s Solo Show „Beasts within clocks“ on the occasion of Berlin Art Week.

 

Irrungen, Wirrungen, Zerrissenheit
x Traum, Realität, Fiktion
Basis / Ausgangspunkt der neuen Solo Show von Rona Kobel im Studio Picknick zur Berlin Art Week 2017 ist ihre Fotoarbeit „Musical Night“ (2016), die in Form einer eigens fürs Studio Picknick entwickelten Rauminstallation zum Leben erweckt wird.
Verteilt im Raum – auf dem Boden, an der Wand – befinden sich ihre neuen Porzellan-Skulpturen – hochglanz weiße Arme und Hände – gefertigt aus original Porzellan der KPM (Königlichen Porzellan Manufaktur Berlin).
Rona Kobel (* 1982 in Freiburg) ist 2014 Meisterschülerin bei Prof. Leiko Ikemura an der Universität der Künste Berlin gewesen und lebt und arbeitet in Berlin.
Link zu Fotos der ersten Show von Rona Kobel 2016 im Studio Picknick.

Confusions, turmoil, inner strife
x dream, reality, fiction

The nucleus / starting point of Rona Kobel’s solo show at Studio Picknick for Berlin Art Week 2017 is her photographic work “Musical Night“ (2016), here brought to life and manifested in a bespoke spatial installation devised especially for the space and purpose.
Distributed across the room – on the floor, on the wall – Kobel’s new porcelain sculptures, high-gloss white arms handcrafted from genuine KPM porcelain (Königlichen Porzellan Manufaktur Berlin/Royal Porcelain Manufactory Berlin), join the display.
Rona Kobel (*1982 in Freiburg, Germany) was a master-class student at Berlin’s University of the Arts under Professor Leiko Ikemura in 2014. She lives and works in Berlin.
Link to images of the first Show of Rona Kobel 2016 at Studio Picknick.

 

Opening hours : Saturday, 12-6 pm and by appointment

Address: STUDIO PICKNICK, Potsdamer Straße 118, 10785 Berlin (in the backyard)

´Frankfurt´

Galerie Hübner & Hübner, Frankfurt

01.09.2017 – 22.09.2017, Eröffnung Freitag, 01.09. 2017, 18 Uhr

mit: Franz Baumgartner, BEZA, Thomas Böing, Jula Dech, Ulrich Diekmann, Wolfram Ebersbach, Bea Emsbach, Wolfgang Hambrecht, Gunilla Jähnichen, Friederike Jokisch, Ib Jorn, Katja Jüttemann, Marim Kasimir, Rona Kobel, Patricia Lambertus, James Lloyd, Dieter Mammel, Thomas Nolden, Heidi Riehl, Eberhard Ross, Michael Schaefer, Margund Smolka, Johannes Spehr, Nicole van den Plas, Annika van Vugt, Christian Weihrauch

Öffnungszeiten:

Di. bis Fr. 13.00 bis 18.30 Uhr, Sa. 10.00 bis 14.00 Uhr

 

Galerie Hübner & Hübner

Grüneburgweg 71

60323 Frankfurt

 

 

www.galerie-huebner.de

Der Greif Issue #10

Print publication for contemporary photography

 

July 2017

 

Der Greif #10 marks the jubilee-print-issue of the organization and combines and presents works of photographers and authors of different origins.

 

Screening:  7. Juli, ab 18 Uhr

Nuit de l’Année, Les Rencontres de la photographie, Arles

 

 

Parallels (BM) published in Der Greif #10

 

Rise and shine!

Galerie Hübner & Hübner, Frankfurt

27.Januar – 12.Februar 2017, Eröffnung Freitag, 27.Januar, 18.00 Uhr

Interview mit der Künstlerin um 19.00 Uhr

 

Rona Kobel durchbricht mit ihren widersprüchlichen Porzellanfiguren eine Erwartungshaltung, die mit reinem, zartem Porzellan spielt, mit dem sie medial tausendfach verbreitete Bilder von Gräueltaten und Katastrophen formt: Gewalt und Schrecken in der weiß-goldenen Ästhetik eines kostbaren Materials.

Die mit Sorgfalt und technischer Raffinesse bearbeiteten Fotografien mit umgesetzten Szenen aus bekannten Hollywoodfilmen durchbrechen jede aufkommende Romantik mit dem Einbruch von Fragmentierungen und verstörenden Details.

Öffnungszeiten:

Di. bis Fr. 13.00 bis 18.30 Uhr, Sa. 10.00 bis 14.00 Uhr

 

Galerie Hübner & Hübner

Grüneburgweg 71

60323 Frankfurt

 

www.galerie-huebner.de

Décodage – exposition «0pportunismes»

OR NORME, ART & CULTURE, Strasbourg / Décembre 2016

 

von Véronique Leblanc

…. L’opportunisme c’est peut-être aussi l’occasion de se réveiller, de dire qu’on est contre un état de fait, de s’interroger. Et interroger le monde, surprendre, prendre des risques c’est le propre de l’art.

Ainsi en va-t-il, par exemple, de l’œuvre de Rona Kobel qui sera exposée chez Aedaen : un vautour de porcelaine qui se réfère à la photographie du Sud Africain Kevin Carter, « la fillette et le vautour », prix Pulitzer 1994.
Prise un an plus tôt, lors de la famine au Soudan, elle était terrible et montrait une enfant famélique, guettée par un vautour qui semblait attendre sa mort pour fondre sur elle. Accusé d’un « opportunisme » plus révoltant que celui du volatile charognard, Kevin Carter s’était suicidé quelques mois après avoir reçu son prix.
Opportuniste à son tour, Rona Kobel s’empare de ces réalités successives pour interpeller le public dans une mise en abyme qui semble sans fin.

A nous public, de ne pas détourner les yeux, de prendre part à ces questionnements qui nous parle de nous. A nous d’accepter de dialoguer avec l’art contemporain car, comme le souligne
Andreas, « nous, artistes, on n’arrive pas à vous parler parce vous ne venez pas, alors même qu’on souhaite vous toucher sans vous faire consommer »…….

www.mediapresse-strasbourg.fr/ornorme23

DNA 10.12.2016

von Serge Hartmann

…… Piloté par les commissaires d’exposition Andreas Hagenbach et Anne-Sophie Miclo, l’accrochage n’offre pas oujours une lisibilité extraordinaire du sujet. Dont on perçoit qu’il est lui-même le résultat d’une forme d’opportunisme: constituer à partir des dossiers retenus par le jury un ensemble qui soit un tant soit peu cohérent.
On ne boudera pas pour autant son plaisir. Il y a de l’humour dans ce parcours : la toile qui jaillit du cadre dans Servus d’Anas Kahal ou l’hameçon géant de Daniela Caderas qui cohabite avec des perles brillantes et des tissus chatoyants.
La gravité : la mémoire blessée du camp d’internement de Drancy que convoque Françoise Caraco, le refus de la politique de terreur dont sont victimes nos sociétés occidentales que dénonce Kathrin Borer en lettres de néon, ou l’étonnante sculpture en porcelaine de Rona Kobel qui réunit en un seul objet le souvenir de l’atroce photo de Kevin Carter montrant un enfant famélique que convoite déjà un vautour, et la déesse de l’Ancienne Égypte, Nechbet, à laquelle les voyageurs du désert confiaient leur destin.
Et puis, il y a aussi de la poésie pure. Presque onirique. À l’image du pauvre manège qui tourne, quelque part en Inde, dans une lumière crépusculaire, et que fixe la caméra de Nelly Massera.

DNA reflets, 10.12.2016

FB, 08.12.2016

von Jean Luc Fournier

Cette photo a été prise en 1993 au Sud Soudan près du village d’Ayod par le photographe sud-africain Kevin Carter. Elle montre une fillette soudanaise proche de mourir de faim à quelques centaines de mètres d’un centre de soin d’une ONG. Le vautour est là, qui attend sa mort… Le New York Times publia le cliché quelques mois plus tard, suivi par nombre de grands journaux à travers le monde, puis par les réseaux sociaux sur internet. Pour cette photo, le photographe reçut le prix Pulitzer en avril 1994, mais presque immédiatement, une pluie de critiques s’abattit sur Kevin Carter pour avoir pris ce cliché, certains parlant même de mise en scène. En juillet 1994 le photographe mit fin à ses jours en laissant une lettre d’adieu dans laquelle il évoquait des souvenirs de „guerres, de famines, d’enfants mourants“, et la force avec laquelle ils le „hantaient.“
Dans la vitrine de Aedaen Place rue des Aveugles, on peut voir cette œuvre de l’allemande Rona Kobel. Ce vautour en porcelaine attire irrésistiblement les yeux du passant qui ne peut décoder immédiatement sa vraie signification. Il faut ce rappel de cette photo tragique, il faut réaliser alors que le vautour et la position de la petite fille prostrée ne font au final plus qu’une seule entité, l’œuvre exprimant alors à la fois toute la détresse d’une telle situation mais aussi sa violence, la violence de ce que nous acceptons que soit le monde dans lequel nous vivons…
A voir „Regionale 17“, la manifestation de l’art contemporain de la région tri-rhénane, organisée par Accélérateur de Particules chez Aedaen Place,1 rue des Aveugles à Strasbourg. Jusqu’au 8 janvier.

www.facebook.com/jeanluc.fournier

rue89, 01.12.2016

von Catherine Merckling

……. L’étrange statuette de Rona Kobel fusionne l’enfant africain affamé et le vautour de la célèbre photo de Kevin Carter. Cible de nombreuses accusations de non-assistance, le photographe s’est suicidé trois mois après le cliché. Rona Kobel transforme son image en statuette de la déesse égyptienne Nechbet, protectrice des voyageurs du désert, comme pour essayer de soulager notre impuissance à aider. …………

 www.rue89strasbourg.com

Opportunismes

Regionale 17, AEDEAN, Accélérateur de particules, Strasbourg, France

03. Dezember 2016 – 08. Januar 2017, Eröffnung 03. Dezember, 20 Uhr

Im Umbauprojekt des zukünftigen Kunstortes AEDAEN überrascht «Opportunismes» mit einer außergewöhnlichen Ausstellung. Mit den Mitteln der Ironie und der Ambivalenz überschreitet der Opportunismus in der Kunst Grenzen und erschafft sich Neues. Anhand den Werken der 17 Kunstschaffenden lädt die Ausstellung die Besucher zu dieser Erfahrung ein.

In den letzten Jahrzehnten ließ sich beobachten, wie vermehrt Künstler sich die um sie herum herrschenden Zustände zu eigen machten und daraus eine künstlerische Form entwickelten. Der Kunstkritiker Maxence Alcade benannte diesen Typus den «opportunistischen Künstler». Wenn heute der Opportunismus wegen seiner politischen Dimension in Verruf gekommen ist, weil er gegen moralische Prinzipien verstösst – sich immer zugunsten des eigenen Vorteils verhaltend –, so ist er dagegen immer in der Grundmustern der Evolution vorzufinden. Wir denken da natürlich an die Theorien von Darwin. Der Anthropologe Carel von Schaik meint weitergehend, der Mensch sei biologisch dazu programmiert Kunst zu machen; darin zeige sich Fähigkeit zur Kooperation und diese habe schliesslich das Überleben der Menschenart seit ihres Auftretens sichern können.

In der Biologie wird eine Spezies opportunistisch genannt, wenn sie sich den herrschenden Umständen anpassen und die zur Verfügung stehenden Ressourcen nutzen kann. ‘Anpassungsfähigkeit’ ist heute ein allgegenwärtiges Credo. Es fragt sich aber, ob sie so nützlich für das heutige Kunstschaffen ist: Wird Anpassungsfähigkeit als Schaffensquelle, als gundlegendes Prinzip oder nicht eher als ein ökonomischer Imperativ wahrgenommen? Was kann es heissen, wenn die Gegensätze ‘Prinzip’ und ‘Wandel’ in einem Wort zusammenfinden? Und was bedeutet es letztlich sich als Künstler opportunistisch zu verhalten?

Maxence Alcade verweist auf die Figur der griechischen Metis, wie sie sich verstohlen und auf Erfolg bedacht den Zufall zu nutzen weiss, auf ihm suft, gewissermassen mit dem Unvorhersehbaren spielt und mit einer scharfsinnigen Gewitztheit und praktischer Intelligenz zu ihren Zielen kommt. Im zeitgenössischen Kunstschaffen lassen sich entsprechend in Aneignungsverfahren von Objekten und deren Bedeutungsverschiebungen grosse Ähnlichkeiten vorfinden.

Mit den Mittel der Ironie und der Ambivalenz überschreitet der Opportunismus im Feld der Kunst Grenzen und erschafft sich Neues. Als eine Erneuerungskraft, welche Grenzen verschiebt und Tabus bricht, kann Opportunismus auch eine Form von politischem Widerstand zum Wohl der Kunst sein.

Artistes \ Künstlerinnen und Künstler:
Kathrin Borer, Daniela Caderas, Françoise Caraco, Janusz Czech, Clara Denidet, Marine Dominiczak, Anas Kahal, Rona Kobel, Nina Laaf, Nelly Massera, Marianne Maric, Laura Mietrup, Jisook Min, Capucine Vandebrouck, Nicolas Vionnet, Anne Zimmermann, Skander Zouaoui

Jury et commissaires \Jury und Kuratorinnen:
Andreas Hagenbach et Anne-Sophie Miclo

AEDAEN
1, rue des aveugles
F-67000 Strasbourg
T +33 (0)9 83 52 18 21
contact@accelerateurdeparticules.net
Ven – dim : 14.00 – 20.00
24.12. + 31.12. : 14.00 – 16.00

www.regionale.org

Regionale 17

Cargobar, Basel

26. November 2016 – 08. Januar 2017, Eröffnung Samstag, 26. November, 15 Uhr

 

Im Umfeld des Anything is – anything goes,  hat sich die Cargobar weder einheitlichen Ausstellungskriterien verschrieben, noch an einem roten Konzeptfaden orientiert –  vordergründig. Indes haben wir uns quasi epikuren Freuden  bewussten und erklärten Rosinenpickens hingegeben und aus der immensen Vielfalt eingereichter Dossiers Ausschau nach Künstlerinnen und Künstlern gehalten, deren Werk in seiner Gesamtheit, in seiner künstlerischen Konsequenz und in seiner Kontinuität zu überzeugen vermochte. Daraus nochmals ein Oeuvre auszuwählen, das in dem Ort-spezifischen  Kontext hinsichtlich Räumlichkeit und Publikum bestehen kann, war Anliegen und Conditione sine qua non zugleich. Die gewählten Werke, eigentliche Preziosen, mögen das Publikum so unbefangen begeistern, wie wir selbst uns begeistern liessen.

 

Cargobar – Umschlagplatz für Kultur ist Bar, Ausstellungs- und Konzertraum, aber vor allem auch Begegnungsort von Menschen unterschiedlichster Provenienz.  Der Hintergrund dieser vielfältigen, weit über ein Einspartenlokal hinaus gehenden Identität, stand Pate bei der Auswahl von Künstlerinnen und Künstlern und ihren Werken. 

 

Künstlerinnen und Künstler \ artistes:
Sibilla Caflisch \ Rona Kobel \ Ben Jack Nash \ Michel Winterberg \ Antoine Zgraggen

Jury und Kuratorinnen \ Jury et commissaires:
Claude Gaçon \ Antoine Zgraggen

St. Johanns-Rheinweg 46
Ch-4056 Basel
t +41 (0)61 321 00 72

Öffnungszeiten \heures d’ouverture:
täglich geöffnet
So – Do: 16.00 – 01.00
Fr \ Sa: 16.00 – 02.30
Geschlossen:
01.01.2016

www.cargobar.chwww.regionale.org

Die Geschichte eines Schusses

Der Sonntag in Freiburg, 02. Oktober 2016

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Ausstellung: Eine Recherche-Dokumentation und Porzellanfiguren von RONA KOBEL im Ganter-Pförtnerhaus

 

von Stephan Elsemann

 

PFÖRTNERHAUS #11 / RONA KOBEL

Pförtnerhaus, Freiburg

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08. Oktober – 06. November 2016, Eröffnung 08. Oktober, 19 Uhr

 

Reales und Legenden

Robert Capas berühmtes Foto Falling Soldier bietet für Kobel einen prägenden Bezugspunkt zum Pförtnerhaus Freiburg. Das existente Einschussloch in der geschwungenen Scheibe des Off Space hat sie zur Recherche über dessen Herkunft animiert. Anschreiben an die Nachbarschaft in der Fabrikstrasse, Nachfragen auf der Polizeibehörde und dem Archiv der Badischen Zeitung sind Anlass, Bestandteil und Ausgangspunkt ihrer dort zu sehenden Arbeiten. Rona Kobel sammelt alle Informationen und kreiert daraus ihr eigenes Abbild – eine eigene Sicht auf das möglicherweise oder tatsächlich Geschehene.

Öffnungszeiten:
Sonntag, 09. Oktober 16 – 18 Uhr
Sonntag, 06. November 16 – 18 Uhr
sowie nach Vereinbarung:
Jürgen Oschwald / osch@owald.com
Florian Thate / florianthate@gmail.com
Pförtnerhaus
Fabrikstrasse, 79102 Freiburg
www.facebook.com/pfoertnerhaus.kunst.freiburg

Hans und Charlotte Krull Stiftung

Arbeitsstipendien Bildende Kunst 2016/2017

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Die Hans und Charlotte Krull Stiftung hat für den Förderzeitraum 2016/2017 drei Arbeitsstipendien an in Berlin lebende und arbeitende Künstler vergeben. Die Werke und Arbeitsvorhaben der drei Künstler haben die Gremien der Stiftung von einer besonderen Förderungswürdigkeit überzeugt.

Rona Kobel

Rona Kobel taucht die Wirklichkeit in unschuldiges Weiß. Erst auf den zweiten Blick offenbaren die Porzellanfiguren der Berliner Künstlerin jene Bilder des Schreckens, die einst durch die Nachrichten gingen und sich nun, isoliert aus der zweidimensionalen Informationsflut, in unbehaglich realer Körperlichkeit dem Betrachter aufdrängen. So können Kobels Bibi Aisha, James Foley oder Thích Quảng Đức anders als ihre fotografischen Vorlagen, nicht einfach weggeklickt, überblättert und somit schnell wieder verdrängt werden, sondern fordern zum Innehalten in einer direkten Auseinandersetzung auf – eine Divergenz, die auf produktionsästhetischer Ebene der materialbedingte Kontrast von flüchtiger Augenblicklichkeit der Momentaufnahme und langwieriger Prozesshaftigkeit der Porzellanherstellung reflektiert.

Auch bei ihren fotografischen Serien findet Kobel zentrale Motive im medial geprägten Kollektivgedächtnis, zu dem Filme wie Eyes Wide Shut oder Brokeback Mountain zählen. Wurden für Porcelain Love (2015) Szenen, die ein scheinbares Ideal von Liebe und Sexualität prägten, in antiker Anmutung adaptiert und dementsprechend statuesque nachmodelliert, dekonstruiert Parallels (2015) jene Perfektion schließlich durch die Freilegung der einzelnen Bildbearbeitungsstufen und lässt erneut tief blicken – hinter die makellose Fassade der perfekt inszenierten Realität.

Ihr Studium an der Universität der Künste Berlin hat die Fotografin und Bildhauerin Rona Kobel 2015 als Meisterschülerin abgeschlossen. Zur Umsetzung ihrer aufwendigen Porzellan-Arbeiten erhielt sie eine Material- und Produktionsförderung der Königlichen Porzellanmanufaktur Berlin. Rona Kobel präsentierte ihre Werke bereits in zahlreichen Ausstellungen, u.a. in der Galerie Hübner & Hübner, Frankfurt (2016), im Elektrohaus, Hamburg (2015) und 68 projects, Berlin (2015).

-Katharina Lorenz-

www.krull-stiftung.de

Königliche Porzellan-Manufaktur Berlin

KPM FB, 25. August 2016

Die KPM-Figur „Europa auf dem Stier“, ein Entwurf von Adolf Amberg aus dem Jahre 1904, wurde von Rona Kobel neu und zeitgemäß interpretiert.

Die Künstlerin über ihr Werk: „In meinen Arbeiten verwende ich das Material Porzellan ästhetisch und provokativ zugleich. ‚Europa‘ entspricht der KPM Figur ‚Europa auf dem Stier‘ und wurde von mir nun in die aktuelle politische Gegenwart transferiert. Ich habe diese Vorlage gezielt ausgewählt, da Amberg Europa im Mythos nicht als wehrloses von Zeus geraubtes Opfer darstellte, sondern als stolze, eigenständige Persönlichkeit. Dies ist wichtig, wenn wir Europa im aktuellen politischen und gesellschaftlichen Diskurs um Zusammenhalt und Wertedefinition betrachten.“

Das Kunstwerk ist von heute bis 23.09.2016 in der Galerie Hübner & Hübner in Frankfurt zu sehen.

 

www.facebook.com/kpmberlin.fanpage

 

 

Gruppenausstellung

Galerie Hübner & Hübner, Frankfurt

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26.08.2016 – 23.09.2016, Eröffnung 26.08. 18 Uhr

 

mit Franz Baumgartner, BEZA, Irene Bisang, Thomas Böing, Jula Dech, Ulrich Diekmann, Kim Dorland, Wolfram Ebersbach, Bea Emsbach, Carole Feuerman, Wolfgang Hambrecht, Christian Herzig, Gunilla Jähnichen, Friederike Jokisch, Ib Jorn, Katja Jüttemann, Steven Ketchum, Rona Kobel, Patricia Lambertus, James Lloyd, Dieter Mammel, Yun Nam, Nashun Nashunbatu, Patrick Nilsson, Thomas Nolden, Kejoo Park, Heidi Riehl, Eberhard Ross, Sebastian Rug, Michael Schaefer, Margund Smolka, Johannes Spehr, Annika van Vugt, Steve Viezens, Hamidreza Yaraghchi

 

Galerie Hübner & Hübner
Grüneburgweg 71
60323 Frankfurt am Main
Öffnungszeiten: Di. – Fr.: 13.00 – 18.30 Uhr, Sa.: 10.00 – 14.00 Uhr

 

Leben in der 4-Millionen-Metropole: Chancen und Risiken der wachsenden Stadt – Podiumsdiskussion mit Michael Müller

Urania Berlin
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10. Juni 2016, 19.30 Uhr
Unter dem Titel „Leben in der 4-Millionen-Metropole: Chancen und Risiken der wachsenden Stadt“ diskutieren am 10. Juni um 19.30 Uhr in der URANIA Vertreter der Berliner Universitäten mit dem Regierenden Bürgermeister von Berlin, um sich aus ihren verschiedenen fachlichen Blickwinkeln den Veränderungsprozessen unserer wachsenden Stadt anzunähern.
Neben dem Regierenden Bürgermeister von Berlin Michael Müller sitzen auf dem Podium:

  • Rona Kobel, Universität der Künste, 2015 mit dem Meisterschülerpreis der UdK Berlin ausgezeichnet
  • Maria Anne Schmidt, HTW Berlin, Kooperative Promotion im Studiengang Wirtschaftskommunikation
  • Laura Schwesinger, Humboldt Universität, Studiengang Sozialwissenschaften
  • Prof. Dr. Jule Specht, Freie Universität, Juniorprofessorin Fachbereich Erziehungswissenschaften und Psychologie

Meisterschülerpreis des Präsidenten der Universität der Künste Berlin 2015

STUDIO PICKNICK Berlin

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28.04.2016 – 14.05.2016, Eröffnung 28. April 2016, 18 Uhr, Finissage 14. Mai 16 Uhr

Begrüßung durch Prof. Martin Rennert, Präsident der Universität der Künste Berlin

Der Meisterschülerpreis des Präsidenten der UdK Berlin wird seit 1997 jährlich an jeweils drei herausragende Meisterschülerinnen und Meisterschüler der Fakultät Bildende Kunst verliehen. 2015 sind diese Elisa Ewert (www.elisa-ewert.de), Markus Hoffmann (www.markushoffmann.cc) und Rona Kobel (www.ronakobel.de).

Begleitend zur Ausstellung erscheint ein Katalog.

Öffnungszeiten zum Gallery Weekend: Fr-So 13-20 Uhr

Öffnungszeiten: Di-Sa 13-19 Uhr

STUDIO PICKNICK
Mohrenstraße 63
10117 Berlin-Mitte

www.studiopicknick.com
www.facebook.com

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Fotos: Daniel Kuhlmann

International Photographer of the Year 2015

Fine Art: Photomanipulation (Professional) – Honorable Mention

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Porcelain Love

 

The photographic series Porcelain Love (2014-16) explores the way well known movies (Brokeback Mountain, Gone with the wind, Eyes wide shut etc.) form the perception of love and sexuality in Western society. The photos are based on key scenes, that have inscribed themselves into our collective memory and remain anchored there – also when, or precisely because in their dramaturgical climax they can hardly be applied to our everyday reality. This irony I pick up by the transformation into photographic porcelain figurines, so the scenes oscillate between human and sculpture, desired image and cliché, mockery and fragility. Some scenes I re-enacted in different gender compositions, implying the diversity of modern relationships. The reduction to the naked body refers to the pre media iconography of idealized ancient Greece and Renaissance statues. Creating new realities is what interests me the most in photography. I love to stage scenes, to create sets, to work with actors and to design new visual existences in post-production. By exaggeration and play I may study social developments and interpersonal relationships in a larger aesthetic, poetic and provocative spectrum.

About author:

Rona Kobel is a German artist, living and working in Berlin. In her recent photographic and sculptural series, she explores the iconography of movies and news coverage. Therefore Kobel developed a distinct relationship between photography and porcelain, which is based on merging fast media and slow media, image and scultpure. Kobel is a graduate from the Berlin University of the Arts (Prof. Katharina Sieverding, Prof. Leiko Ikemura). In 2015, she received the Master class Prize of the President of the University (Meisterschülerpreis). Her work was shown in solo and group shows in Germany and abroad.

www.iphotographeroftheyear.com

VOM VERGEHEN – Reflexionen über die Zeitlichkeit

Galerie Schwartzsche Villa, Berlin

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11. November 2015 – 31. Januar 2016,  Eröffnung 10. November 2015, 19 Uhr

Einführung: Thorsten Goldberg

 

Participating artists: Lena Ader • Anne Amelang • Monika Behringer • Ulrich Buge • Thilo Droste • Sarah Dudley • Ola Eibl • Albrecht Fersch • Matthias Fitz • Jean Gies Isabella Gresser • Mary Grunwald • Johannes Imdahl und Christian Hasucha • Rona Kobel • Anetta Küchler-Mocny • Anja Majer • Irma Markulin Christoph Medicus • Eleni Papaioannou • Monika Ratering • Anja Sonnenburg • Niels Unbehagen • Monica von Rosen • Gabriele Worgitzki • Juliane Zelwies

Nachdenklich, aber auch ironisch und mit vielfältigen künstlerischen Techniken reflektieren die Künstler*innen das Thema Zeit. Ein Leben vergeht, die Jahreszeiten vergehen, Material verändert sich, Bücher thematisieren das Vergehen der Zeit, ein Schatten wird fixiert, eine Zeichnung hält einen flüchtigen Moment fest, eine temporäre Zeltstadt für Flüchtlinge wird markiert, ein Zeitungsfoto aus Abu Ghraib in Porzellan festgehalten und damit der Vergänglichkeit enthoben, der Partisaninnen-Heldinnenstatus jugoslawischer Frauen vergeht, die Erinnerung an den Flugzeugabsturz in Smolensk verblasst, scheinbar unscharfe Fotos erinnern an die frühe Fotografie, ein Mann geht auf der Stelle, ein anderer okumentiert seinen Alterungsprozess anhand medizinischer Messdaten, eine Frau auf einem alten Gemälde mutiert zu einer anderen Person, kleine Figuren suchen Vergangenes in der Erde, eine Frau malt sich im Lauf der Jahre immer wieder selbst, das Kommen und Gehen an einer Straßenkreuzung und ein Treffen in einer alten Halle zeigen beiläufiges Zeitvergehen, aus Satina wird Vanitas, geduldig malt eine Künstlerin auf einem Boden, eine Frau sitzt ermattet am Tisch, wieviel Zeit vergeht bei einem Wimpernschlag, ein Reifen rollt auf dem zugefrorenen Landwehrkanal: Wenn das Eis schmilzt, wird er untergehen.

 

 

thIS love will tear US apart

Elektrohaus, Hamburg

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16.  – 23. Oktober 2015,  Eröffnung 16. Oktober 2015,  20 Uhr, live-musicshow:  21.30 Uhr

 

Vier Künstlerinnen finden sich zusammen, um das gespaltene Einheitsglück im Kleinsten wie im Größten zu zelebrieren. Die traumhafte Vorstellung vom liebevollen Umgang mit dem Gegner soll hier mit Elektro-, Neon- und Baustellenleuchten jeweils genauer exponiert werden.

live-musicshow:
16 10 2015  21.30 uhr
anik lazar & pachet fulmen

danach:
dj silesay sven geberit
+apocalyptic ambient pop+

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Pachet Fulmen
Rona Kobel
Anik Lazar
Rebecca Zedow
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Die Utopie („der Nicht-Ort“; aus altgriechisch οὐ- ou- „nicht-“ und τόπος tópos „ Ort“)…
Die Anpassung an einen chronisch unangemessene Umgebung erzeugt im Menschen nach dem Zeugnis der ältesten Verhaltenstheorien einen Habitus, den man in einem nicht-philosophischen Sinn als Realismus bezeichnen kann. Er lässt sich am ehesten als verfestigtes Durchhalten unter chronischem Druck charakterisieren. Der Sturz aus der paradisischen Nicht-Arbeitswelt in die Sphäre des Arbeitszwangs ist bedingt durch die traumatische Erkenntnis der Knappheit. Das Lebenmüssen im Knappheitsmilieu resultiert aus der menschlichen Urschuld: Wer gesündigt hat, bekommt nie mehr genug.

Das Nicht-genug-Haben postuliert sich ins Weltverständnis des „Mängelwesens“ Mensch. Der Fremde wird in die Rolle dessen erhoben, der die Knappheit dramatisiert, indem er zu konsumieren droht, wovon mein Über-Leben und die Selbstbehauptung meiner Gruppe abhängen. Der erste Fremde ist der Herr, von dem ich abhängig wurde und der mich am Leben erhält, mir jedoch jeden Überschuss abnimmt, der mich besser erhielte, könnte ich ihn behalten; er ist die Einheit aus meinem Ausbeuter und meinem Retter. Der zweite Fremde ist der Feind, der nimmt, bis nichts mehr übrig bleibt. Entfremdet ist daher, wer einen Herrn und einen Feind hat – egal ob er im Ernstfall mit dem Herrn gegen den Feind zu Felde zieht oder mit dem Feind gegen den Herrn – wie man es in der Auflösung der Loyalitäten bei Palastrevolten, Aufständen und Revolutionskriegen beobachtet.
Der Vertreibungsmythos bleibt. Die Knappheit verhängt die Unmöglichkeit der Koexistenz über das Kollektiv. Die Angst vor dem Mangel und das Streben nach dem Überfluss stellen die Achse in der fatalistischen menschlichen Existenz. Kann die Produktivität der Konkurrenz, auch der faktisch vollzogene Austritt aus der Mangelwelt infolge der modernen Eigentumswirtschaft die Rettung
bringen?
Gemeinsam ergeben die Umstellungen einen Habituswechsel, der von Anhängern älterer Werte wie dem Dichter-Bauern Hesiod (700 v. Chr.) nur als Einübung in eine verkehrte Welt wahrgenommen werden konnte. Ich füge en passant die Bemerkung hinzu, dass der Koran, obschon zwölfhundert Jahre später entstanden, seinem moralischen Ansatz gemäß in vielen Punkten mit der hesiodischen Weltsicht aus Werke und Tage auf einer Stufe steht. In ihm hat sich das Misstrauen des Bauern gegen die unverständliche neue Verkehrswelt zum apokalyptischen Hass des Wüstenbewohners gegen die für den alten Verstand undurchdringlichen großen Städte gesteigert. Was man Prophetismus nennt, ist hier die feurige Form des Neinsagens zu erhöhter Komplexität.Die vier Künstlerinnen arbeiten unterschiedlich mit dem Begriff des Scheiterns, der Abgründigkeit und der Grenze zum Fremden, zum Unbehaglichen. Angst, das ureigenste Gefühl, das seit der Geburt im Menschen innewohnt, kanalisiert die Instinkte und veräußerlicht hier eine Ästhetik des Grauens, der Irritation, der Überschreitung. Das leere Feld wirkt verstörend, die Fremde der Fülle erschreckend, erschwert den Raum und das Beisammensein.+++

Pachet Fulmen geboren 1985, lebt und arbeitet als Künstlerin seit 2009 in Hamburg. Sie studiert Malerei, Film/Video, Philosophie an der HFBK bei Anselm Reyle, Michael Diers, Udo Engel und Robert Bramkamp. In ihren  medienübergreifenden Auseinandersetzungen zeigt sich die Immanenz vom geschlechterbezogenen Machtgefüge, von freudianischen Kontrollmechanismen, von den Begierden und von dem Schrecken der apokalyptischen Neuzeit. Es kollidiert stetig eine teenagerhaft angelegte, rosarote Mädchen-Landschaft mit den triebhaften Urinstinkten. Die Künstlerin spielt mit den Ängsten des Betrachters und irritiert mehrfach auf unterschiedlichen Ebenen – vom privaten Drama bis hin zum globalen Crashkurs.

Rona Kobel studierte von 2008 – 2014 bei Katharina Sieverding und Leiko Ikemura an der Universität der Künste Berlin. 2015 wurde sie Preisträgerin des Meisterschülerpreises des Präsidenten der UdK Berlin. In ihren letzten Arbeiten entwickelte sie eine besondere Beziehung zwischen Fotografie und Porzellan, welche auf der Transformation von fast media zu slow media beruht. Berühmte Fotografien oder Filmszenen bilden dabei, als Träger des kollektiven  Bildgedächtnisses, den Ausgangspunkt für gesellschaftspolitische Fragestellungen, die durch das Porzellan – Sinnbild für Kostbarkeit und Idylle – provokativ und ironisch formuliert werden.

Anik Lazar geboren 1982 in Frankfurt am Main, hat an der HfbK Kunst studiert, unter anderem bei Dr. Hanne Loreck, Anselm Reyle, Norbert Schwontkowski und Nicola Richter. Ihre Arbeit ist in den Bereichen (Musik-)performance, Installation, Skulptur und Malerei/Zeichnung anzusiedeln und wird bisweilen zu einem schillernden Ganzen mit Hang zum Gesamtkunstwerk verwoben.

Rebecca Zedow geb. 1978, studiert seit 2010 in der Klasse von Anselm Reyle an der Hochschule für bildende Künste Hamburg. Ihre aus Magazinen und Postern hergestellten Cut-Outs zerlegen und fragmentieren die Fläche, skelettartige Strukturen bleiben als filigrane Reste erhalten. Die skulpturalen Arbeiten entstehen durch provisorisch-dilettantisches Aneinanderfügen von Linien. Es entstehen ruinöse, brüchige Gebilde, die ihre eigene Stabilität in Frage stellen. Beide Arbeitsweisen führen zu fragilen Strukturen, die sich ambivalent zwischen Zartheit und Bedrohlichkeit bewegen und scheinbar gerade so eben ‚in der Not‘ zusammenhalten.

www.elektrohaus.net

Queertopia: It Takes A Village

68 projects, Berlin

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27. Juni – 5. September 2015, Eröffnung: 27. Juni 2015, 18 Uhr

 

Participating artists: Alexandra Baumgartner, Norbert Bisky, Beka Bolkvadze,  Carina Brandes, Kelli Jean Drinkwater, Antonio Da Silva, Anita Dube, Eva&Adele, Nan Goldin, Arlene Gottfried, Bertram Hasenauer, Roey Heifetz, Yousef Iskandar, Rajkamal Kahlon, Rona Kobel, Friedrich Kunath, Servando Cabrita Moreno, Kieran Moore, Onorato&Krebs, Jack Pierson, Benjamin Reich, Michael Rockel, Jeshoshua Rozenman, Christian Schad, Elizabeth Schmirl, and others.

This summer 68projects’ exhibition “Queertopia” will present works by over 25 artists: using oil paintings, works on paper, videos, installations, photos, sculptures and other media the artists explore the themes of corporality, sexuality, gender identity and the expectations of a society based on a binary gender model.
In our society everyone is classified as either male or female. This binary conception results in a system of pre-defined desires, needs and roles, which are tailor-made for men, women and the heterosexual relation between the two sexes.
But what happens if we think one or even several steps further? If we no longer regard gender roles and relations as fixed, but as continual attempts to experience ourselves as active subjects within society? What could an interplay with socially necessary norms look like? How malleable are our conceptions of partnership, identity and body? Where are the limits? Can a single subject in our society act out allits desires? What defines the compromises, which make social interaction possible, and how much equivocation, as the basis for a varied self-realisation, can society bear? What does the individual have to contribute and what is society’s duty?
“Queertopia” offers this space and reflects playfully, humorously and critically on the ideal of perfect love, free from social constraints and gender norms. With its diverse selection of works by queer, homo- and heterosexual artists, 68projects wants to render visible and inspire queer life-worlds in the domain of art.

Dienstag, 7. Juli 2015, 19 Uhr
Wahlverwandtschaft: Alternative Familien, mit Blick auf LGBTIQ’s
Teilnehmer_innen: Boris Dittrich (Human Rights Watch’s advocacy director in the LGBT rights program), Jörg Steinert (Menschenrechtler und Geschäftsführer des Lesben- und Schwulenverbandes Berlin-Brandenburg), Dr. Wolfgang Krüger, (Psychologe, Autor „Wie man Freunde fürs Leben gewinnt“).

Moderation: Dr. Christine Eichel (Autorin und Journalistin)

Dienstag, 14. Juli 2015, 19 Uhr
Gleichstellung der Ehe: Warum sollte Deutschland vielen anderen westeuropäischen Ländern folgen und die gleichgeschlechtliche Ehe ermöglichen?
Teilnehmer_innen: Boris Dittrich, Stefan Kaufmann (MdB, CDU), Tilmann Warnecke (Tagesspiegel/Queerspiegel), Moderation: Dr. Christine Eichel

Dienstag, 21. Juli 2015, 19 Uhr
Bodily autonomy. Aus der Sicht von Transgender. 
Teilnehmer_innen: Alex Bakker (Historiker, Filmemacher und Autor), Boris Dittrich, Roey Heifetz (KünstlerIn), Moderation: Dr. Christine Eichel

Dienstag, 28. Juli 2015, 19 Uhr
Queertopia: the village party! at 68projects
BBQ, Queer Performances & Special DJ für Gäste und Freund_innen

www.68projects.com

68 projects, Fasanenstr. 68, D-10719 Berlin

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Meisterschülerpreis des Präsidenten

Auswahlausstellung und Preisverleihung, Universität der Künste Berlin

 

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PREISVERLEIHUNG: Freitag, 24. April 2015 18:00 Uhr
Es spricht Prof. Martin Rennert, Präsident der UdK Berlin
Ausstellung: 23. – 25. April 2015, 10-19 Uhr

 

 

rbb Magazin Stilbruch

Kulturtipps mit Rona Kobel

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Do 26.02.2015 | 22:15 | Stilbruch

 

Rona Kobel gießt Plastiken aus edlem weißen Porzellan. Ihre Figuren sind Bilder des Schreckens, geformt nach Fotos, die wir aus den Nachrichten kennen – so wie den gefolterten Iraker aus dem Abu-Ghraib-Gefängnis.

Das kollektive Bildgedächtnis beschäftigt Rona Kobel. In Fotos, Installationen, Videoarbeiten setzt sie sich mit der Bilderflut unserer Gegenwart auseinander. Dafür ist sie jetzt für den Meisterschülerpreis der Universität der Künste nominiert worden. Eine Arbeit aus ihrer Serie „Parallels“ ist zurzeit in der Galerie Kornfeld zu sehen.

Die Künstlerin führt uns in die historischen Gebäude der Königlichen Porzellanmanufaktur KPM, die zu den ältesten Gewerbebauten Berlins gehören. Seit 1763 wird hier Porzellan gemacht – heute in einer modernen Ofenhalle.
Zwischen den elegant geschwungenen Vasen sticht die Figur von Rona Kobel hervor. Die Künstlerin bricht ganz bewusst mit der Konvention, in Porzellan nur idyllische Szenen abzubilden.

 

Autorin: Anne Kohlick

www.rbb-online.de/stilbruch

 

Body – Not For Sale

Galerie Kornfeld, Berlin

24. Januar – 7. März 2015, Eröffnung Sa. 24. Januar 2015, 18–21 Uhr

 

Artist Talk mit  with Leiko Ikemura, Nikolaus List & Rona Kobel:  27. Februar 2015, 18 Uhr

 

Die Ausstellung präsentiert Werke von Gerd Bonfert (*1953), Leiko Ikemura (* 1951), Rona Kobel (*1982), Nikolaus List (*1965), Annemarie von Matt (1905–1967), Christian Pilz (*1978), Alina Szapocznikow (1926–1973), Miroslav Tichy (1926–2011), Wols (1913–1951).

„Die Unverkäuflichkeit des Geistes lehnt die Ökonomie um die Kunst nicht ab. Viel mehr zeigt sie eine Haltung gegenüber der Verunsicherung, die von einem irrationalen Markt ausgeht, der ausschließlich gewinnorientiert ist. Die Ausstellung wird Prismen des komplexen Innenlebens zeigen. Sie ist das Ergebnis der substantiellen Recherche über besondere künstlerische Positionen. Sie werden geleitet vom Glauben an die Werte die kreiert werden, geduldig und luzid zugleich.
Im Zentrum steht auch der Körper als Gehäuse für Geist und Seele, der unmittelbar ein Medium des Ausdrucks von Transzendenz ist.“

(aus dem Statement zur Ausstellung von Leiko Ikemura)

Leiko Ikemura, Künstlerin und Professorin an der Universität der Künste in Berlin, präsentiert als Kuratorin der Ausstellung eine Auswahl von Zeichnungen, Gemälden und Fotografien von Künstlern, die bewusst nicht in einem Galeriekontext erscheinen oder aus unterschiedlichen Gründen in der Kunstmarktlandschaft unentdeckt geblieben sind und konfrontiert diese mit unbekannten Werken etablierter Künstler.

Die Auswahl der Künstler, der Werke sowie die räumliche Gestaltung der Ausstellung liegt in der Hand von Leiko Ikemura, die ihre eigene, vorrangig von künstlerischen Fragestellungen geleitete Sichtweise in unseren Räumen realisieren wird.

www.galeriekornfeld.com

Galerie Kornfeld, Fasanenstr. 26, 10719 Berlin

Leiko Ikemura´s XXVI

Wiensowski & Harbord Berlin

Eröffnung  19. 09.2014  17 Uhr

 

Art Week: 20. & 21. September 13-18 Uhr

Finissage 12.10.2014  11 – 15 Uhr

 

Elizaweta Antossik キ Marcus Appelberg キ Walker Brengel キ Mariechen Danz キ Lennart Grau キ Léa Gilloire キ Johanna Hochholzer キ Ucha Janelidze キ Dargelos Kersten キ Yei-Hyung Kim キ Yuni Kim キ Rona Kobel キ Aisuke Kondo キ Kevin Kopacka キ Paul Köstner キ Johanna Landscheidt キ Robert Lanz キ Toni Mauersberg キ Helena Petersen キ Christian Pilz キ Iman Rezai キ Kerstin Serz キ Esther Sibiude キ Zurab Shekelashwili キ Katri Stahls キ Bang Viet Pham キ Nelson Vergara キ Lisa Ziwei Wang キ Bettina Weiß キ Michael Wutz キ Sahar Zukerman

 

Ab sofort: 2 Zimmer möbliert | Klasse Ikemura

Galerie Wedding – Kunst & Interkultur, Berlin
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19. Juli – 6. September 2014, Eröffnung: 18. Juli 2014, 19 Uhr

18 Kunststudenten aus aller Welt und kurz vor ihrem Abschluss gestalten in der Galerie den fiktiven Wohnort eines Weddinger Durchschnittsbürgers und Kunstliebhabers. Alles Mögliche kann sich in den 2 Räumen abspielen, die ab sofort zur Begehung freigegeben sind und alles sein können, von Ruhe- bis Treffpunkt, von Wohnung bis Schaukasten. Abgerundet natürlich – wie sollte es anders sein – durch Kunst! Malerei wird ergänzt durch Fotografie, Bildhauerei und Installationskunst – das Ganze wird den Sommer über in der Galerie zu sehen sein.

 

Meisterschülerausstellung 2014

Universität der Künste, Berlin

16. – 20. Juli 2014, Eröffnung 15. Juli 2014 um 18 Uhr

 

Zur Eröffnung sprechen:

Dr Jan Völker, Fakultät Bildende Kunst

Wolfgang Schulz, Vorstand der Schulz-Stübner Stiftung

 

Am 17.7. eröffnet zudem der diesjährige Rundgang (18.-20. 07.2014). Für drei Tage öffnet die größte künstlerische Hochschule Europas ihre Ateliers, Werkstätten und Studios.

 

 

 

 

 

 

 

If it fits – Leiko Ikemura und Klasse

Match Museum, Jonköping, Schweden

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15.03. – 18.05.2014, Eröffnung 15.03.2014, 13 Uhr

 

Zur Eröffnung spricht Prof. Leiko Ikemura, Universität der Künste Berlin

 

 

Love Aids Riot Sex 3

NGBK, Kunstquartier Bethanien, Berlin

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15.02. – 23.02.2014, Eröffnung 14.02.2014, 19 Uhr

 

Das Ausstellungsprojekt Love, Aids Riot Sex ist als eine sequenzielle Ausstellung konzipiert. Der erste Teil, konzentrierte sich auf die Zeit von 1987 bis 1995, eine Zeit größter Verzweiflung und massiver Entrüstung in der Aids-Krise. Insbesondere die aktivistischen Arbeiten zielten auf größtmögliche Öffentlichkeit und Medienaufmerksamkeit ab.
Der zweite Ausstellungteil präsentiert Arbeiten von 1995 bis heute. Er reflektiert die Verwerfungen des ausgehenden 20. Jahrhunderts und zeigt Ansätze, die sich viel privater, zurückhaltender oder biografischer geben.

Ergänzend werden für zehn Tage als zusätzlicher Ausstellungsteil im Kunstquartier Bethanien Arbeiten vom Studierenden dreier Hochschulen präsentiert. Damit knüpft LOVE AIDS RIOT SEX mit den Bildern und Ideen einer jungen Generation künstlerisch direkt an die Gegenwart an und stelltden Umgang mit Aids heute zur Diskussion.

www.ngbk.de

Donnerstag 20.02. 2014, 19 Uhr: Führung durch die Ausstellung mit Frank Wagner, Gästen und Studierenden _DSC7200ph

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Absolventenausstellung 2013

 Universität der Künste, Berlin

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6. – 11. Juli 2013, Eröffnung 5. Juli 2013 um 18 Uhr

 

 

 

Ki – Das Immaterielle der Dinge

Kunstquartier Bethanien, Berlin

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19.12. – 23.12.2012, Eröffnung 19.12.2012, 19 Uhr

30 Schüler und ehemalige Studenten der Künstlerin Leiko Ikemura vereinen sich Ende Dezember zu einer großen Gruppenausstellung mit dem Titel „Ki“. „Ki“ ist die fließende, alles durchdringende Energie, die den Dingen Leben einhaucht. Zwischen ephemer und subversiv setzen die Arbeiten Akzente und krönen das Jahr 2012 mit einer konzentrierten, sehenswürdigen Schau mit dem Blick auf die Zukunft. Neben Malerei, Zeichnungen, Skulpturen und Fotografien gibt es auch einige Überraschungen.

www.kunst-magazin.de      www.klasse-ikemura.com

zur Ausstellung erscheint ein Katalog

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Feel the freedom?

Able Galerie, Berlin

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03.11. -14.11. 2012, Eröffnung 03.11.2012, 18 Uhr

 

Rauminstallation: Alexander der Große (356-323 v.Chr.) und das Tal der Diamanten

 

Fundortlegende der ersten Diamanten aus „Das Steinbuch des Aristoteles“

„In das Tal, in dem sich die Diamanten finden, gelangte niemand außer (…) Alexander. (…), der Blick dringt nicht bis auf seinen Grund.

Nachdem Alexander dorthin gekommne war, hinderte ihn die Menge der Schlangen am Vordringen. Es werden in dem Tal Schlangen gefunden, wenn diese einen Menschen ansehen, so stirbt er. Da verfertigte er Spiegel für sie, und als sie sich selbst ansahen, starben sie und die Leute erreichten sie mit ihren Blicken (konnten sie ohne Gefahr ansehen).

Hierauf kam Alexander auf eine andere List: Er ließ Hammel schlachten, abhäuten und auf den Grund des Tals werfen. Da blieben die Diamanten an ihnen hängen; die Raubvögel packten sie und brachten einen Teil mit herauf; die Kriegsleute verfolgten sie  und nahmen, was davon abfiel.“

(pseudo-aristotelische, arabische Schrift; Entstehungszeit und Ort nicht bekannt, vermutlicher deutscher Übersetzer der Legende: Ḥunayn ibn Isḥāq (808-873 n.Chr.)

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Berlin-Choreografie-einer-Stadt

Forum Factory, Berlin

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29.04. – 12-05- 2011, Eröffnung 29.04.2011, 18 Uhr

 

Das Produzententeam Strg K zeigt in der Gruppenausstellung Berlin – Choreografie einer Stadt zeitgenössische Positionen, in denen KünstlerInnen die Bewegungen ihrer Stadt aufgreifen.

In einem crossmedial angelegten Spektrum von Fotografie, Klang- und Videoinstallationen, Lichtobjekten und Graffiti befassen sich die KünstlerInnen mit den Erscheinungsformen dieser Bewegungsprozesse. Sie durchleuchten Mechanismen struktureller Veränderungen in der Architektur und dem Sozialgefüge Berlins.

Die Ausstellung fragt nach urbanen Bewegungsabläufen in Berlin. Welche Auswirkungen hat die Struktur der Stadt auf das Verhalten ihrer Bewohner?

Berlin – Choreografie einer Stadt  spiegelt Berlin als Bühne der Rhythmen und Geräusche wider. In der Stadt verdichten und lösen sich Menschenströme – Choreografien für Massen, Gruppen und Individualisten entstehen.

Wie und wo ordnet der Einzelne sich ein? Entzieht er sich den vorgegebenen Strukturen im städtischen Raum und findet seinen eigenen Weg? Das Publikum wird durch den Besuch und die Präsentation der Arbeiten selbst Teil der Inszenierung.

www.strg-k.blogspot.de

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog

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Tombolare – Klasse Sieverding und friends

Happening und Ausstellung, Universität der Künste, Berlin

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04.12.2009, 20 Uhr

Die Klasse von Prof. Katharina Sieverding lädt am 4.12.2009 zum „Bilderlotto | Tombolare | Happening“ in der Universität der Künste ein. Dabei gilt: jede Einladung ist ein Los. Und jedes Los gewinnt. Der Gewinn ist ein Kunstwerk (Edition, limitierte Auflage 40 Stück). Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Lose können zum Preis von 25 Euro bezogen werden. Ein geringes Kontingent von Einladungen ist auch am 4. Dezember ab 20 Uhr vor Ort erhältlich. Katharina Sieverding gibt auch eine Edition zur Verlosung frei.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.

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Der Wald im Haus

Able Galerie, Berlin

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08.05. – 02.06.2009, Eröffnung 08.05.2009, 19.30 Uhr

 

Als Beweismaterial dienten dem Menschen und den Tieren in ihrer unnatürlichen Umgebung schon immer Träume, Mythen und Märchen.

Dies soll es sein.

Zurückzufinden und zu hinterfragen was wirklich ist.

Dokumentiert in Farbe.

Präsentiert auf Stein.

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Päckchen für Kirgistan – Utopie des Raumes

Nationalmuseum für Bildende Künste, Kirgistan

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25.03. – 10.04.2008, Eröffnung 25.03.2008, 17 Uhr

Wie bringt man internationale Kunst in ein Land, das nicht über finanzielle Mittel für die Organisation einer internationalen Ausstellung verfügt? Endloses Suchen nach Sponsoren scheint uns zu langwierig und unrentabel. Daher rufen wir Künstler auf, ihre Kunst als Päckchen oder Brief zu verschicken. Mit dieser Aktion möchten wir Aufmerksamkeit auf ein Land lenken das wenigen bekannt ist und zugleich das hiesige kulturelle Geschehen bereichern. Das Interesse für internationale Kunst ist groß, das Angebot klein, und für die Mehrheit der Kirgisen bleibt das Reisen nach wie vor unerschwinglich.

 

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www.paeckchen.org